Kultur
Sabine Eva Rädisch: 'Ich habe ja schon geschrieben, bevor ich richtig schreiben konnte!'

10.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:48 Uhr
−Foto: n/a

Warum beginnen manche Menschen, irgendwann Geschichten aufzuschreiben? Oder Gedichte zu verfassen? Die gebürtige Deggendorferin Sabine Eva Rädisch hat da ihre ganz eigene Erklärung. Das Landleben in der Kindheit war schuld!

REGENSBURG/DEGGENDORF Sabine Eva Rädisch ist heute 43 Jahre alt, lebt und arbeitet in Regensburg – in der Stadt also. Als Kind aber, da lebte sie auf einem Bauerhof in der Nähe von Deggendorf. Und mit dem kulturellen Leben in der Stadt kam man da eher nicht in Berührung, schildert die 43-Jährige dem Wochenblatt. Und so erfand Rädisch schon als Kind ihre Geschichten, damals noch in Gedanken. „Ich habe ja schon geschrieben, bevor ich richtig schreiben konnte“, sagt sie heute.

Damals ging es um Prinzessinnen und Ritter, eben um das, wovon man als Kind so träumt. Die erste Veröffentlichung gab es dann, als Sabine Eva Rädisch zwölf Jahre alt war. Sie hatte ein Erlebnis auf dem Hof – ein Traktor hatte sich selbständig gemacht – in eine Geschichte gepackt. Diese war dann im Landwirtschaftlichen Wochenblatt zu lesen. Da war die Zwölfjährige richtig stolz.

Als Brotberuf hatte sich Rädisch zunächst das Bauzeichnen ausgesucht, daran hängte sie dann noch ein Studium im Bauingenieurwesen. Heute arbeitet sie in Teilzeit als Bauingenieurin in Regensburg. Geschrieben hatte sie einige Zeit etwas weniger, erst 2003 stellte sie fest: "Da fehlt was!" Und seitdem sitzt sie wieder regelmäßig in ihrem Schreibatelier und bringt Sätze zu Papier. "Es war immer mein Traum, Schriftstellerin zu werden", sagt Rädisch. Deshalb hat sie an sich gearbeitet, Workshops besucht und sich weitergebildet. Und: "Man darf nicht aufgeben!", sagt sie.

Und so hat es sie auch nicht abgeschreckt, dass es nun rund fünf Jahre gedauert hat, bis ihr Roman „Brot und Bitterschokolade“ erschienen ist. Die erste Version, berichtet Rädisch, habe sie gleich wieder verworfen, die Geschichte an sich aber habe sie erzählen wollen. Und so wurde das Manuskript bearbeitet und diese Version ist nun im SüdOst Verlag erschienen. Im Buch dreht sich alles um Gina aus Regensburg, die beruflich ins Wanken gerät, die Schreibblockade hat sie voll erwischt. In dieser wirren Situation trifft sie auf Marvin, der selbst gerade dabei ist, im Leben neu anzufangen. Daraus spinnt sich eine Liebesgeschichte ...

Rädisch geht systematisch an ein Thema heran, die grobe Geschichte muss stehen, Anfang und Ende müssen klar sein. Dazwischen, so berichtet die Autoren, kann die Handlung auch mal variieren, neue Ideen kommen hinzu. Und so plant sie schon am nächsten Buch, ein Romanmanuskript liegt bereits in der Schublade. Auch sonst gibt es viele Ideen – und die Lyrik hat es der 43-Jährigen angetan. Weitere Infos zur Autorin gibt es auch im Internet unter www.sabine-raedisch.de.

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