CSU-Stadtrat Hans Renter hat Durchhaltevermögen bewiesen
Was lange währt: Antrag wurde jetzt nach über 24 Jahren endlich positiv beschieden

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 14:17 Uhr
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Es gibt Dinge, die dauern – eine Straße baut sich eben nicht von heute auf morgen, auch ein Rathaus, eine Sporthalle oder eine Schule brauchen ihre Zeit. Und besonders lange brauchen offenbar Eintrittspreise für Menschen mit Handicap in die Regensburger Bäder – das dauerte nämlich nun sage und schreibe schlappe 24 (!) Jahre!

REGENSBURG Am Freitag, 16. Oktober, erreicht die Redaktion eine Mail, Betreff: "Tarifänderung bei den Regensburger Badebetrieben". Dort heißt es: "Ab dem kommenden Jahr können nun auch Menschen mit 50-prozentiger Schwerbehinderung den Vergünstigungstarif der Regensburger Badebetriebe GmbH nutzen. Das wurde am Mittwoch, 14. Oktober, in der Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke Regensburg GmbH (SWR) ohne Gegenstimme beschlossen." Keine spektakuläre Nachricht, wenn man aber die Vorgeschichte kennt, dann merkt man, dass hier jemand ganz hartnäckig war.

Dieser Jemand ist CSU-Stadtrat Hans Renter. Am 7. Juni 1991 hatte er sich an seine CSU-Kollegen im den Aufsichtsrat der Badebetriebe gewandt. Man solle sich dafür einsetzen, „dass der Vergünstigungstarif für Schwerbehinderte in den Regensburger Bädern nicht erst ab 70, sondern bereits ab 50 Prozent anerkannt wird“. Eine ehrenwerte Idee, die allerdings kein Gehör fand, der Antrag wurde abgelehnt. Oberbürgermeisterin war damals Christa Meier von der SPD. Auch unter der Ägide von Hans Schaidinger, immerhin ein CSU-OB, fand Renter kein Gehör. Und so begab es sich, dass Renter – nicht müde und keineswegs resigniert –am 1. Mai 2015 einen neuen Anlauf startete (das Wochenblatt berichtete unter www.wochenblatt.de/313083). Nun bat er bei OB Joachim Wolbergs (SPD) um Hilfe. Und da passierte das, womit Renter schon nicht mehr gerechnet hatte, plötzlich nahm man sein Anliegen doch ernst! Und am Mittwoch, 14. Oktober, machte der Aufsichtsrat der Regensburger Badebetriebe dann Nägel mit Köpfen. Mehr als 24 Jahre nach dem ersten Antrag zum Thema endlich die Entscheidung im Sinne Renters!

"Unsere Bäder und die Donau-Arena können einen wertvollen Beitrag zur gesundheitlichen Vorsorge gerade schwerbehinderter Personen leisten", lässt sich Manfred Koller, Geschäftsführer der SWR und damit auch der RBB, zitieren. Ein Argument, das Renter schon vor über 24 Jahren bei der Stadt vorgebracht hat. "Man muss einfach hartnäckig sein", sagt der CSU-Stadtrat im Wochenblatt-Gespräch. Man dürfe als Kommunalpolitiker nicht müde werden, die Dinge immer wieder vorzubringen, von denen man überzeugt ist. „Man muss dabei bleiben“, sagt Renter. Und auch OB Wolbergs freut sich über die Entscheidung: "Ich freue mich, dass nun ein größerer Kreis Schwerbehinderter für weniger Geld in den Bädern schwimmen oder in der Donau-Arena Eislaufen kann und damit etwas für die Gesundheit tun kann."

Etwa acht bis zehn Prozent der Bevölkerung haben einen Behinderungsgrad von 50 Prozent oder höher. Dieser Personenkreis wird nun von der neuen Regelung in Regensburg profitieren.

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