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Fürstin Gloria zur Flüchtlingskrise: Golf spielen, solange es noch geht!

09.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:22 Uhr
−Foto: Foto: Isa Foltin

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis hat sich in einem Golfclub über die Flüchtlingskrise geäußert. Man müsse helfen, sagte die Adelige – aber sie sieht auch die Sicherheit im Land in Gefahr.

REGENSBURG_25NEUBURG Zu Gast war Fürstin Gloria von Thurn und Taxis diesmal im Wittelsbacher Golfclub in Rohrenfeld (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) zu den sogenannten Kamingesprächen, bei denen auch Ministerpräsident Horst Seehofer bereits Rede und Antwort stand.

Bei dem Kamingespräch gestand die Fürstin zwar, dass sie lieber Tennis statt Golf spielt – übrigens beim TC Rotblau, wenn sie auf Schloss Thurn und Taxis weilt. Ihre Verwaltung bestehe eigentlich nur noch aus Frauen, was keine Absicht sei, sondern Zufall, so die Fürstin. Und auch Markus Söder kann sie sich als Ministerpräisdent vorstellen, zitiert sie der Donaukurier, der über die Veranstaltung berichtete. Das Schloss St. Emmeram werfe weniger ab mit den Schlossfestspielen und dem Weihnachsmarkt, als das Fürstenhaus reinrichten müsse, man sei „der Zahlhans“ der Denkmalschützer, so die Fürstin.

Kritisch sieht sie auch den Trend unter jungen Männern, offene Hemden zu tragen und Bärte. „„Mein Sohn und seine Freunde rasieren sich nicht, sehen aus wie Räuber Hotzenplotz und tragen offene Hemdkragen“, zitiert sie der Donaukurier. Und weiter: „Meine Herren, ein Dekolleté kann sich nur eine Frau leisten – das Dekolleté eines Mannes ist nur schön, wenn er ganz nackt ist.“

Kritisch sieht die Fürstin die derzeitige Entwicklung in der Flüchtlingskrise, allerdings, so der Bericht, legte die Adelige ein klares Bekenntnis dafür ab, dass man Verfolgten helfen müsse. Kein Wunder, Glorias Familie sowohl väterlicher-, als auch mütterlicherseits musste nach dem 2. Weltkrieg fliehen, die Adelige kennt Flucht und Vertreibung zumindest aus Erzählungen. Gleichzeitig sieht sie aber die Entwicklung der Flüchtlingskrise sehr kritisch: „Wir werden ein großes Sicherheitsproblem bekommen“, sagte die Fürstin laut dem Bericht. „Die Sicherheit, die wir gewöhnt waren, zu haben, wird es nicht mehr geben. Genießen Sie das Golfspielen, solange es noch geht.“

Damit spricht Gloria übrigens das aus, was mehr als die Hälfte der Deutschen befürchten: Laut einer aktuellen Umfrage im Oktober fürchten sich 51 Prozent der Deutschen vor der derzeitigen Entwicklung. Im September waren es nur 37 Prozent gewesen.

Und das steht im aktuellen Deutschland-Trend 51 Prozent der Deutschen sagen, dass es ihnen Angst macht, dass so viele Flüchtlinge zu uns kommen. Das sind 13 Punkte mehr als im September-DeutschlandTrend. 47 Prozent macht es keine Angst, dass so viele Flüchtlinge zu uns kommen (-12). Innerhalb eines Monats haben sich hier die Verhältnisse umgekehrt, nun überwiegt der Anteil der Befragten, die sich Sorgen machen. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben. Sorge, dass Flüchtlinge unseren Wohlstand bedrohen, haben 39 Prozent der Befragten, eine Mehrheit, 59 Prozent, hat dies nicht. 58 Prozent sind der Auffassung, dass Flüchtlinge perspektivisch auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden, 37 Prozent sind gegenteiliger Auffassung. 47 Prozent empfinden die Flüchtlinge als Bereicherung für das Leben in Deutschland, 45 Prozent tun dies nicht. Die Skepsis gegenüber Zuwanderung hat im Vergleich zum Vormonat zugenommen. 35 Prozent der Befragten bewerten Zuwanderung ganz allgemein als eher vorteilhaft für Deutschland (-10 Punkte im Vergleich zum September). 44 Prozent sehen eher Nachteile (+11).

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