Kirche
Regensburger Alt-Bischof Manfred Müller ist gestorben

09.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:45 Uhr
−Foto: Foto: Glufke

Der frühere Regensburger Bischof Manfred Müller ist gestorben. Der gebürtige Augsburger lebte zuletzt im Kloster Mallersdorf.

REGENSBURG Der frühere Regensburger Bischof Manfred Müller ist gestorben. Das teilte das Bistum Regensburg auf seiner Facebook-Seite mit. Müller war bis 2002 Bischof von Regensburg und damit Vorgänger von Gerhard Ludwig Müller und Rudolf Voderholzer.

Müller galt als besonnener Mann, der sehr volksnah war und sich um die Belange der einfachen und benachteiligten Menschen kümmerte. Zudem geriet Müller in Konflikt mit Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt und Glaubenspräfekten zur Zeit Müllers als Bischof, weil er sich gegen den Ausstieg der katholischen Kirche aus der Schwangeren-Konfliktberatung wehrte, die Ratzinger im Jahr 2000 in Deutschland durchsetzte. Bis zuletzt lebte er im Kloster Mallersdorf, wo er von den Schwestern umsorgt wurde und auch Domprobst Wilhelm Gegenfurtner lebt, der zur Zeit Müllers als Bischof das Amt des Generalvikars inne hatte. 

Müller musste in jungen Jahren noch am Krieg teilnehmen und wurde 1943 eingezogen. Er geriet in britische Gefangenschaft, aus der er 1946 wieder entlassen wurde. Anschließend studierte er in München Theologie und wurde 1952 zum Priester geweiht. Bereits 1972 wurde Müller zum Weihbischof in seiner Heimatstadt Augsburg geweiht, 1982 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Regensburg und damit zum Nachfolger von Rudolf Graber. Müller war also 20 Jahre lang Oberhirte in der Domstadt.

Besonders verdient machte sich Müller um das katholische Schulwesen: Zum einen war Müller verantwortlich für die Überarbeitung der Religionsbücher in Bayern, zum anderen gründete er die Bischof-Manfred-Müller-Schule im Regensburger Stadtwesten, die noch heute seinen Namen trägt.

Das Bistum Regensburg hat zwischenzeitlich ein Kondolenzbuch im Internet eingerichtet. Bischof Rudolf wird am Todestag abends in Mallersdorf ein Requiem für seinen verstorbenen Amtsbruder zelebrieren.

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