Gesundheit
Hochspezialisierte Medizintechnik der Barmherzigen in Cham hat sich bewährt

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 0:10 Uhr
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Mit der Eröffnung des Medizinischen Versorgungszentrums neben dem Chamer Krankenhaus vor zwei Jahren schloss der Orden der Barmherzigen Brüder eine Versorgungslücke im Landkreis Cham. Insbesondere krebskranke Patienten profitieren von der hochspezialisierten Medizintechnik und den kurzen Wegen zur ambulanten Krebs-Therapie.

CHAM Einen Quantensprung nannte Landrat Franz Löffler 2013 die Eröffnung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ). Die Bedeutung des MVZ für die Region ist laut Löffler seitdem noch gestiegen: "Die ambulante Tumorbehandlung hat sich zu einer Grundstütze im Landkreis entwickelt, von der betroffene Patienten in der gesamten Region massiv profitieren. Die hervorragende Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern und den Praxen stärkt die regionale medizinische Versorgung jetzt auch in diesem Sektor."

Die Barmherzigen Brüder als Betreiber des MVZ blicken auf zwei erfolgreiche Jahre zurück. Das wohnortnahe Angebot des MVZs in den Bereichen der Onkologie, Strahlentherapie und Neurochirurgie wird von den Patienten hervorragend angenommen. Dr. Michael Allgäuer, Leiter des Strahlentherapie-Verbundes der Barmherzigen Brüder mit den Standorten Cham, Straubing und Regensburg, sieht im MVZ Cham einen Riesenfortschritt im Sinne der Patienten: "Wir haben damals den hohen Bedarf der Region richtig eingeschätzt." Statistisch erkranken ungefähr 600 Menschen im Einzugsgebiet von Cham jährlich an einer Krebserkrankung, von denen circa 500 einer Chemo- oder einer Strahlentherapie bedürfen. Etwa die Hälfte davon kann dank dieser Therapie mit einer Heilung ihrer Tumorerkrankung rechnen, die andere Hälfte zumindest mit einer Besserung ihrer Krankheitssymptome oder einer Verlängerung ihrer Lebenszeit. Dr. Allgäuer ergänzt: "Auch Blutübertragungen, Infusionstherapien sowie die Schmerztherapie sind ein wesentlicher Teil unserer Behandlung. Die Strahlentherapie nützt auch vielen Patienten bei gutartigen Schmerzen, insbesondere beim Fersensporn oder dem Tennisellbogen." Die Schmerztherapie wird durch die Neurochirurgin Simone Enderlein im Haus zusätzlich unterstützt. Viele Patienten nutzen zudem die Möglichkeit einer ergänzenden oder auch alleinigen Akupunkturbehandlung.

Kein Tumorpatient muss jetzt für Chemo- oder Strahlentherapie noch weite Fahrtstrecken in Kauf nehmen: Zusammengerechnet ersparen sich die Patienten, die ohnehin häufig große Probleme mit ihrer Krankheit haben, circa. 1,5 Millionen Kilometer pro Jahr. Die Aufwendungen der Krankenkassen für Fahrtkosten verringern sich entsprechend um einen sechsstelligen Betrag. "Mit dem MVZ Cham konnten wir einen Eckpfeiler in der medizinischen Versorgungslandschaft setzen und gleichzeitig Spitzenmedizin vor Ort bringen, die mit jedem Medizinischen Zentrum konkurrieren kann", bringt Dr. Allgäuer die Situation auf den Punkt. Am MVZ Cham wird die Strahlentherapie sowohl vom Ärztlichen Leiter, Ralf Feifel, als auch von Dr. Nicola Leebmann vertreten, die Internistische Onkologie durch Dr. Gernot Freunek. Die ambulante Neurochirurgie betreibt Simone Enderlein.

Die Qualität der medizinischen Versorgung wurde mittlerweile auch offiziell von einem unabhängigen Prüfinstitut bestätigt. Das MVZ Cham ist nach der international anerkannten Qualitätsmanagementnorm DIN EN ISO in Kombination mit dem ethisch-christlichen Gütesiegel proCum Cert zertifiziert. Das Qualitätssiegel proCum Cert bescheinigt unter anderem eine hohe soziale Kompetenz im Umgang mit Patienten und Mitarbeitern und eine ausgeprägte Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.

Auch die Zusammenarbeit des MVZ mit der benachbarten Sana-Klinik sowie den Hausärzten und den Fachärzten im Bayerischen Wald funktioniert tadellos. Auf einer kürzlich abgehaltenen und sehr gut besuchten Fortbildungsveranstaltung des ärztlichen Kreisverbandes Cham habe der Fortbildungsbeauftragte Dr. Matthias Dobmeier die Bedeutung und die gute Zusammenarbeit mit dem MVZ gelobt, so Dr. Allgäuer.

Circa sechs Millionen Euro investierten die Barmherzigen Brüder 2013 in den Neubau des MVZ. Davon gingen alleine zwei Millionen Euro in die Medizintechnik. Kernstück ist ein Hochleistungs-Linearbeschleuniger. Dieser ist mit allen technischen Raffinessen ausgestattet und verfügt über einen Computertomographie-Zusatz. Damit ist es möglich, mit chirurgischer Präzision selbst kleinste Zielgebiete innerhalb des Körpers zu orten und Tumorherde gezielt zu vernichten. Darüber hinaus profitieren die Patienten vom Krankenhausverbund der Barmherzigen Brüder: bei komplexen Krankheitsverläufen können die Patienten in Cham unmittelbar auf die Kompetenz der hochspezialisierten und zertifizierten Kliniken und Krebszentren am Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg und am Klinikum St. Elisabeth in Straubing vertrauen.

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