Gefangenenlager
Vergessen, aussortiert, wiederentdeckt: Das Regensburger Gefangenenlager im Ersten Weltkrieg

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 4:22 Uhr
−Foto: n/a

Prof. Dr. Isabella von Treskow und Dr. Bernhard Lübbers werden am 11. März um 20 Uhr im Runtingersaal in ihrem Vortrag auf neueste Entdeckungen rund ums Kriegsgefangenenlager, dessen Geschichte und seine kulturellen Zegnisse aufzeigen.

REGENSBURG Dass in Regensburg ein Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg bestand, bildet ein bislang nur wenig beachtetes Kapitel der Regensburger Stadtgeschichte. Im Oktober 1918, also kurz vor Ende des Krieges, lebten dort immerhin ca. 4.700 Gefangene, darunter mehr als 3.200 Franzosen. Mit dieser Belegung zählte Regensburg zu den kleineren Lagern im Deutschen Reich.

Dennoch oder gerade deshalb, in jedem Fall aber aus der eigenen Initiative der Internierten entfaltete sich dort ein reges kulturelles Leben: Sie gaben eine eigene Zeitung heraus, „Le Pour et le Contre“, sie spielten Theater, sie musizierten, sie trieben Sport.  

Aufschluss über das Geschehene gibt vor allem die Staatliche Bibliothek. Gegründet 1816 fanden die Bibliotheken der Reichsstadt Regensburg sowie der geistlichen Institutionen, etwa die Büchersammlung des bedeutenden Reichsstiftes St. Emmeram. Heute ist die Bibliothek mit mehr als 100.000 Drucken mit Erscheinungsjahr vor 1830, zahlreichen Karten und Handschriften eine Schatzkammer des gedruckten Kulturerbes der Region.

Die Veranstaltung wird gemeinsam mit dem Historischen Verein für Oberpfalz und Regensburg durchgeführt. Der Eintritt ist frei.

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