Peter Aumer hatte geladen
Regensburger Zukunftsforum: Edmund Stoibers Plädoyer für mehr Innovation und Gründergeist

08.07.2017 | Stand 29.07.2023, 18:57 Uhr
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Wie findet der Landkreis Regensburg seinen Weg zwischen Tradition und Fortschritt? Diese Frage stand im Mittelpunkt des 16. Regensburger Zukunftsforums des CSU-Landratskandidaten Peter Aumer. Als Impulsgeber hatte der bisherige Bundestagsabgeordnete einen besonderen Hochkaräter gewonnen: den früheren bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber.

NEUTRAUBLING Über 300 Zuhörer lauschten in der Stadthalle Neutraubling gebannt den Worten des CSU-Ehrenvorsitzenden, der bis 2007 an der Spitze des Freistaats Bayern stand. Kernbotschaft seiner Rede: „Im Wohlfühlen von heute liegt nicht die Garantie für das Wohlfühlen von morgen“, sagte der 72-jährige. „Unsere Chance ist die Innovationskraft. Wir haben den Rohstoff Geist. Digitalisierung und technischer Fortschritt sind für uns zentrale Weichenstellungen“, so der frühere Ministerpräsident. Die Politik müsse hier strategische Entscheidungen treffen. An Landratskandidat Peter Aumer gewandt sagte er: „Ein Landrat spielt dabei eine Schlüsselrolle, diese Veränderungen mit den Menschen gemeinsam voranzutreiben.“

Die Fortschrittsbegeisterung in unserer Gesellschaft muss wieder wachsten, stellte Dr. Stoiber fest. „Die Leute wollen eher den Bestand sichern, die Gegenwart ein bisschen verlängern, wir haben keinen richtigen Drive nach vorn“, so Stoiber. Er sei dennoch zuversichtlich, sagte Stoiber. „Was wir brauchen, ist ein Umfeld, in dem sich junge Leute, die sich Ideen verschrieben haben, auch selbstständig machen können – Startups.“ Die technische Entwicklung werde nicht allein von den großen gemacht. „Wir brauchen diejenigen, die die Lust und die Kraft haben, etwas zu unternehmen. Die müssen wir fördern“, sagte der ehemalige bayerische Regierungschef.

Engagement in der Heimat

Dem CSU-Landratskandidaten Peter Aumer zollte Edmund Stoiber hohe Anerkennung für seine Entscheidung, sich jetzt in seiner Heimat engagieren zu wollen, dafür noch mehr Verantwortung übernehmen zu wollen und dafür ein sicheres Mandat aufzugeben. Stoiber erinnerte sich an die Gespräche, die er mit Aumer in München und Berlin geführt hat. „Da war jemand, der mit sich ringt, politische Verantwortung in Berlin zu tragen, der aber gleichzeitig ein sehr stark heimatverwurzelter Menschen ist“, formulierte der frühere Ministerpräsident. „Ich habe ihm den Rat gegeben, er soll sich dafür entscheiden, wo er eine größere Leidenschaft hat. Und ich habe gespürt, dass das für ihn die Aufgabe ist, an der Spitze des Landkreises zu stehen“, so Stoiber.

Er ist gerne in den Landkreis Regensburg gekommen um Aumer zu unterstützen, “ein Landrat spielt in Zukunft eine noch wichtigere Rolle – um Heimat in einer globalisierten Welt in die Zukunft zu tragen. „Meine Lebenserfahrung ist: Wir werden in München, in Berlin und in Brüssel immer mehr Regeln bekommen“, so Stoiber. „Der wesentliche Teil des Vollzugs von Regeln liegt heute aber im kommunalen Bereich, im Aufgabengebiet eines Landrats“, erklärte der langjährige erste Mann in Bayern, da seien die Erfahrung Aumers als Abgeordneter und seine Kontakte viel Wert. „Unser Staat kann nur leben, wenn er sich bürgernah und kommunikativ den Menschen gegenüber öffnet.“ Deshalb sei das Amt des Landrats so wichtig. Peter Aumer ergänzte: „Ich möchte, dass unser Landkreis zu einer Region wird, in der die Menschen ihre Zukunft mit in die Hand nehmen, mitdiskutieren, mitbestimmen und mitentscheiden.“

Heimat und Ehrenamt

Wo sieht der ehemalige Ministerpräsident Heimat, wollte Aumer wissen, welchen Stellenwert haben das Ehrenamt und das soziale Gefüge in unserer Zeit? Gerade das soziale und gesellschaftliches Engagement der jungen Leute seien wichtig, stellte Stoiber fest, es sei nicht geringer als in der Vergangenheit, so Stoiber. Es sei aber punktueller geworden und sollte vor Ort noch stärker gefördert werden. „Wir müssen es den jungen Menschen so schön machen, dass es möglichst schwierig ist, hier wegzugehen“, sagte Stoiber in seinem Schlussfazit – eine Herausforderung, die Peter Aumer gern annehmen will, und zu einem seiner Schwerpunkte machen möchte.

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