Fusion
Evangelisches Krankenhaus: Über die Zukunft der Klinik, des Gebäudes und der Mitarbeiter

08.07.2017 | Stand 30.07.2023, 3:10 Uhr
−Foto: Foto: Jerome Baldowski

Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, 13. November, im Evangelischen Krankenhaus übergab Oberbürgermeister Hans Schaidinger offiziell das Zepter des Evangelischen Krankenhauses an eine neu gegründete Stiftung. Damit ist die Fusion mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder vollzogen. Zur Zukunft der Krankenhäuser, des alten Gebäudes und der Mitarbeiter:

REGENSBURG Es war keine Überraschung mehr, was am Mittwoch, 13. November, auf einer Pressekonferenz im Evangelischen Krankenhaus vorgetragen wurde. Die Fusion aus Evangelischem Krankenhaus mit den Barmherzigen Brüdern war schon länger bekannt und wurde vom Stadtrat bereits am 24. Oktober abschließend beschlossen. Das Zepter der Einrichtung, das die Evangelische Wohltätigkeitsstiftung Regensburg (EWR) schon seit 1. November nicht mehr in der Hand hält, wurde nun ganz offiziell an die Evangelische Krankenhaus Regensburg gGmbH übergeben. Diese gehört zu 80 Prozent der Barmherzige Brüder gemeinnützige Träger GmbH und zu 20 Prozent der EWR, die durch die Stadt Regensburg verwaltet wird.

Zuletzt waren Unklarheiten und Ängste entstanden, wann das Krankenhaus am Emmeramsplatz mit über 200-jähriger Tradition geschlossen würde und was mit den Angestellten geschehe. Bis 2017 bliebe es auf jeden Fall in Betrieb, gab der Ausschussvorsitzende der EWR Oberbürgermeister Hans Schaidinger bekannt. Danach, wird es nur umziehen. "Es handelt sich um einen Ausbau, nicht Abbau", beruhigte er die Gemüter, und "wir können erst umziehen, wenn gebaut ist." Denn direkt an das Barmherzige in der Prüfeninger Straße angebunden, wird eine Klinik für Altersmedizin entstehen. Das soll bis frühestens 2017 der Fall sein. Bis dahin geht der Betrieb im Evangelischen weiter.

Besonders ist dabei die Partnerschaft mit dem katholischen Orden der Barmherzigen Brüder. Der anwesende Prior Frater Benedikt Hau lobte dies: "Wir haben das Projekt Altersmedizin gemeinsam für die Bürger Regensburgs auf den Weg gebracht. Das ist ein gutes ökumenisches Zeichen."

Alle rund 220 Mitarbeiter werden übernommen

Zu dieser Entscheidung war es gekommen, nachdem das Evangelische Krankenhaus wiederholt hohe Defizite aufwies. Die EWR sah sich nicht in der Lage, die Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses dieser Größe, ohne Spezialisierung und Beschränkung auf Privatpatienten, wiederherzustellen. Im Verbund mit dem Partner sei die Chance nun gegeben, tatsächliche Synergieeffekte zu nutzen, so der OB.

Zur Zukunft des geschichtsträchtigen alten Gebäudes äußerte sich OB Schaidinger ebenfalls. Bis zum Umzug werde zwar die neue Gesellschaft den Krankenhausbetrieb leiten, aber das Gebäude bleibe im alleinigen Besitz der EWR. Da der OB mit der im kommenden März stattfindenden Kommunalwahl aus seinem Amt scheidet, sprach er lediglich seine Empfehlung aus, das Gebäube auch über 2017 hinaus auf keinen Fall zu veräußern. Es liege an der Gesellschaft, eine mögliche Verwendung dafür zu finden.

Das Personal indes, da waren sich alle Beteiligten einig, werde vollständig übernommen. Man versuche zwar das Defizit zu verringern, so die Geschäftsführer der neuen Evangelische Krankenhaus Regensburg gGmbH Christian Kuhl und Dr. Andreas Kestler, aber davon blieben die rund 220 Mitarbeiter unberührt. Es habe sich auch nicht ein einziger davon gegen die Fusion ausgesprochen.

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