Vortrag
Experte warnt vor Smartphone-Gefahren

11.07.2017 | Stand 14.09.2023, 11:18 Uhr
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Peter Hensinger sprach bei einem Informationsabend des Bund Naturschutz und der Katholischen Erwachsenenbildung.

EGGENFELDEN Zu einem Informations- und Diskussions-Abend über das Thema „Jugend in der digitalen Welt – sind Smartphones und Tablet-PCs Freiheit oder smarte Diktatur?“ hatte die Kreisgruppe Rottal-Inn des Bund Naturschutz zusammen mit der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Rottal-Inn-Salzach in das Gymnasium Eggenfelden geladen. Referent war Peter Hensinger, Leiter des Bereichs „Wissenschaft" in der Verbraucherschutzorganisation „diagnose:funk e.V.“

Peter Hensinger schilderte dann, dass 96 Prozent der Jugendlichen ein Smartphone besäßen: „Möglich ist damit natürlich viel Positives, zum Beispiel das Benachrichtigen von Freunden, aber es wird in den Kommunikations-Netzen alles gemessen, gespeichert, analysiert und mit diesen Informationen ein riesiges Milliarden-Geschäft angeschoben.

Außerdem hat sich die Strahlenbelastung durch diese Funk-Kommunikation deutlich erhöht, und viele Studien weisen biologische Wirkungen der elektromagnetischen Strahlung nach. Zum Beispiel besteht siebenfaches Krebsrisiko bei Viel-Telefonierern. Bezüglich der sozialen Effekte wies der Referent darauf hin, dass die Privatsphäre des Menschen fast völlig verloren gehe, denn es werde beispielsweise jeder Klick bei Google von rund 50 Firmen mit erfasst. Das damit verbundene Geschäft sei viele Milliarden Euro schwer, und der Mensch nur noch Zielobjekt für die Gewinnmaximierung der Konzerne.

„Fachleute sagen mittlerweile, dass Kinder vor dem 14. Lebensjahr kein Smartphone bekommen und Eltern mit bewusster Handy-Nutzung auch Vorbild sein sollten“, empfahl der Experte. Und weiter: „Untersuchungen haben erwiesen, dass Aufmerksamkeit, Konzentration, die körperliche Bewegungsfreude und das Lernen durch die exzessive Handy-Nutzung gestört werden.“ Der Referent erwähnte auch ein mögliches Suchtverhalten, das sogar ärztliche Hilfe notwendig mache. „Zudem verlieren Eltern die Kontrolle über ihre Kinder, die sich beliebige und nachteilige Informationen beschaffen könnten“, so Peter Hennsinger.

Beim Vortrag am Gymnasium Eggenfelden über Gefahren der modernen digitalen Kommunikation für Jugendliche (im Bild v. links): Magelone Diehl-Zahner von der Katholischen Erwachsenenbildung Rottal-Inn-Salzach, Stellvertretender BN-Kreisvorsitzender Dr. Jürgen Riedler, Experte Peter Hensinger, Schulleiter Markus Enghofer und BN-Kreisvorsitzender Matthias Schmöller. – Foto: Hascher

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