History-Website
Online-Seite befasst sich mit brauner Vergangenheit

08.07.2017 | Stand 30.07.2023, 6:20 Uhr
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Die neue Internetseite bietet viel Hintergrundinformationen über Braunau im Dritten Reich.

SIMBACH-BRAUNAU Zusammen mit dem Verein für Zeitgeschichte und dem Braunauer Stadtverein wurde eine neue Website erstellt. Das Projekt www.braunau-history.at ist vergleichbar mit Wikipedia und soll wissenschaftlich fundiert die historischen, wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Folgen für die Stadt Braunau als Geburtsort von Adolf Hitler aufarbeiten. Laut den Verantwortlichen ist die neue Internetseite allerdings keine Plattform für parteipolitische Diskussionen.

Themenschwerpunkte sind laut Obmann des Stadtvereins, Mag. Ingo Engel, die Stadtratspolitik von 1918 bis 1945, der Einmarsch der deutschen Truppen im März 1938 sowie die Stadtplanung von 1938 bis 1945. Als wissenschaftliche Betreuer des Projekts konnten Mag. Florian Schwanninger vom Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim, Mag. Florian Kotanko und Dr. Gerhart Marckhgott vom oberösterreichischen Landesarchiv gewonnen werden. Nach den Vorstellungen von Kotanko soll die offene Plattform der Bevölkerung die Möglichkeit bieten, bislang unbekannte Dokumente und Fotos zur Verfügung zu stellen. Dabei werden die Beiträge vor der Veröffentlichung kontrolliert und die Inhalte entsprechend überprüft.

Dabei gibt es auf der neuen Internetplattform viel Wissenswertes nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch und Hebräisch. Detailliert geht es auch um Braunau als braune Stadt. So wird genauestens die Entwicklung des Nationalsozialismus in der Nachbarstadt anhand der Wahlen und im Land durch die Nationalratswahlen dokumentiert und beschrieben. Interessant sind auch die beeindruckenden Fotodokumente aus privaten Nachlässen und digitalen Zeitungsausschnitten der „Braunauer Warte am Inn“, die dem Leser viel Hintergrundwissen vermitteln und für eine objektive Einschätzung der Lage jener Zeit unerlässlich ist. Weitere Themen befassen sich mit dem Geburtstag des „Führers Adolf Hitler“, den Fliegerangriffen auf Simbach und Braunau sowie der Todeserklärung des „bekannten Bürgers“ der Stadt am Inn.

Auch das Kapitel der Aberkennung der Ehrenbürgerschaft von Adolf Hitler durch den Braunauer Gemeinderat am 7. Juli 2011 wird thematisiert. Die Aktion hatte damals für ein internationales Medienecho gesorgt. Bei einer Pressekonferenz gestern in Linz wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Ab diesem Zeitpunkt ist die Website auch online.

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