Ermutigen und Begleiten
Kooperationsnetzwerk Trauer stellt neue Angebote vor

17.10.2017 | Stand 02.08.2023, 23:57 Uhr
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Der Tod gehört zum Leben. Das sagt sich so leicht. Natürlich gehört der Tod zum Leben – doch wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist für die Angehörigen von einem Moment auf den nächsten nichts mehr so, wie es vorher war.

PASSAU Die Welt steht Kopf, die Trauer greift um sich. Oft sehnen sich Trauernde nach Bestand und Ermutigung, nach Menschen, die ihnen ihr offenes Ohr und neue Hoffnung schenken. Genau hier setzt das Kooperationsnetzwerk Trauer an.

Gegründet wurde es vor rund drei Jahren. Verschiedene Organisationen, die im Raum Passau in der Trauerarbeit tätig sind, haben ihre Kompetenzen gebündelt. Anliegen aller Kooperationspartner ist es, Trauernden verschiedene Zugänge zu ihrer Trauer zu ermöglichen und Veranstaltungsformen anzubieten, durch die sich trauernde Menschen gut begleitet fühlen. Gemeinsam werden alljährlich Themenangebote unter dem Motto „Lichtblicke in der Trauer“ erarbeitet. Die Reihe der neuen Angebote startet bereits am 19. Oktober mit der Veranstaltung „Das Leben wieder schmecken“.

„Dieses Angebot richtet sich speziell an Trauernde, die im geschützten Rahmen mit anderen Trauernden in Kontakt kommen möchten, und wird die Sinne anregen“, so Juscha Stuber-Kranixfeld vom Hospizverein Passau. Zunächst ist geplant, bei einer Wildkräuterwanderung die Natur zu erkunden. Anschließend wird miteinander gekocht und am schön gedeckten Tisch gegessen. Beginn ist um 17 Uhr in der Gesundheits- und Kräuterschule in Hutthurm, eine Anmeldung sollte bis 16. Oktober beim Hospizverein erfolgen. „Dass Himmel und Erde dir blühen…“ – so lautet der Titel eines kreativen Gesprächsabends für Frauen am Freitag, dem 3. November, in der Begegnungsstätte für Frauen am Domplatz 3 in Passau.

„Im Himmel werden wir uns wiedersehen. Im Mittelpunkt der Gespräche wird stehen, wie wir uns den Himmel vorstellen und wie es sein wird. Zudem können wir einander erzählen, welche Kontaktstränge wir zu den lieben Verstorbenen haben“, sagt Hildegard Weileder-Wurm vom Referat Frauen. Das Backen einer Himmelleiter soll dabei helfen, über die Glaubenshoffnungen ins Gespräch zu kommen. „Glaube ist gebackenes Vertrauen“, ist sich Weileder-Wurm sicher. Der Gesprächsabend ist für alle Frauen offen – es muss kein aktueller Trauerfall vorliegen.

Im Frühjahr 2018 lädt das Kooperationsnetzwerk dazu ein, sich mit der Bestattungskultur im sozialen Wandel zu beschäftigen. Beispielsweise bei der Gestaltung von Gräbern hat sich im Laufe der Jahrzehnte viel verändert. Einem Vortrag schließt sich ein gemeinsamer Spaziergang über einen Friedhof an. Den Abschluss der neuen Themenangebote bildet die Veranstaltung „Ernte, Tod und Tulpe“ Mitte Juli. Grundlage ist das gleichnamige Buch von Wolf Erlbruch. Der Abend richtet sich speziell an Menschen, die nach Bildern und Worten suchen, um mit Trauernden gut ins Gespräch zu kommen.

Die verschiedenen Angebote des Netzwerks sollen kleine Bausteine sein, um Trauernde bei ihrem Weg zurück in den Alltag beizustehen und ihnen Raum für ihre Gefühle zu bieten. „Betroffene haben ein Recht auf Trauer und die Trauer darf auch in der Öffentlichkeit kein Tabuthema sein“, stellt Ulrike König, Trauerbegleiterin beim Frauenbund-Diözesanverband, klar. Informationen zu sämtliche Veranstaltungen und auch die Kontaktdaten zu den Kooperationspartnern des Netzwerks Trauer können in dem neuen Flyer, der in den nächsten Wochen großflächig im Raum Passau verteilt werden soll, nachgelesen werden.

Zum Kooperationsnetzwerk gehört das Referat Hospiz- und Trauerpastoral des Bischöflichen Seelsorgeamts, das Evangelische Erwachsenenbildungswerk, der Hospizverein, der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), das Referat Frauen, die Katholische Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen sowie die Notfallseelsorge in der Diözese Passau und die Telefonseelsorge Passau.  

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