Ein Blick hinter die Kulissen des Doms
Dr. Michael Bär führt Besucher des Seniorentreffs

10.10.2017 | Stand 31.07.2023, 3:03 Uhr
−Foto: n/a

Mit seinen „Geschichten aus der Bibel“ ist Dompropst Dr. Michael Bär regelmäßiger Gast im Seniorentreff.

PASSAU Nun kamen die Besucher auf seine Einladung hin sehr zahlreich zu einer „etwas anderen Domführung“, wie sie im Programm angekündigt wurde. Und genau das war es, was die interessierten Zuhörer erwartete. Dr. Bär wusste sehr anschaulich und unterhaltsam von manchem Detail zu berichten, das selbst den alteingesessenen Passauern neu war und die Blicke hinter die Kulissen sorgten ein ums andere Mal für Staunen.

Zu Beginn lenkte der Dompropst das Augenmerk auf das Haupteingangsportal mit den Worten: „Wir haben hier ein prächtiges Stück.“ Weiter führte er aus: „Die Achse des Doms stimmt nicht. Der Chor ist leicht Richtung Norden versetzt. Der Knick geht zurück auf das Jahr 985. Wir können aber mit dem Blick leben, weil er dem, der nicht ein Auge dafür hat, überhaupt nicht auffällt.“

Dr. Bär erklärte auch „die liturgische Landschaft“ im Altarraum. Das teuerste Stück, das jemals im Dom gewesen sei, war ein drei Meter hohes Gitter vor dem Altar, wie er berichtete. Er wusste so manche humorvolle Anekdote von früheren Bischöfen lebendig zu erzählen, bevor er die Besucher in die Sakristei mit ihrem beeindruckenden Eichenholzschrank führte, der der Legende nach mit Stierblut eingelassen ist, wie er erklärte. Natürlich gewährte Dr. Bär auch den ein oder anderen Blick in den Schrank und dessen beeindruckenden Inhalt.

Noch weiter ging es hinter die Kulissen des Doms, nämlich zur Domkapitelsakristei und Kapitelskapelle bis hin zur Sakristei des Bischofs. Dr. Bär zeigte den Gästen alte Messgewänder aus der Barockzeit und über einen „Geheimgang“ ging es von der Sakristei zum Tabernakel und zu dem Gefäßen mit den heiligen Ölen, die der Bischof ein Mal im Jahr, am Montag vor Ostern segnet und die in alle Pfarreien des Bistums gehen. Dann konnten die Besucher im Chorgestühl der Domherren Platz nehmen, es wurde ein Gebet gesprochen und der Dompropst segnete sie. Zum Abschluss der wirklich beeindruckenden und ungewöhnlichen Führung, von der alle Zuhörer begeistert waren, ging es noch in die Ortenburg-Kapelle.

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