Wohnungsdurchsuchung führt zu Fahndungserfolg
Wochenlang auf Autos geschossen: Polizei kann Schützen ermitteln

10.07.2017 | Stand 31.07.2023, 18:22 Uhr
−Foto: n/a

Ein Unbekannter, der seit etwa Mitte Oktober in der Gemeinde Eging am See mit einem Luftgewehr auf Personen und Fahrzeuge schoss, konnte ermittelt werden.

EGING AM SEE Bei einer Wohnungsdurchsuchung konnten das Luftgewehr samt Munition und als Zufallsfund ein altes angerostetes Maschinengewehr aus einem Kampfflieger aus dem 2. Weltkrieg sichergestellt werden.

Ausgelöst hatte die Ermittlungen ein Mitinhaber einer Transportfirma aus Eging am See am Donnerstag, 20. Oktober. Der Mann gab bei der Polizeiinspektion Vilshofen an, dass zwischen Dienstag, 18. Oktober, und Mittwoch, 19. Oktober, eines seiner auf einem Autohof in Eging am See geparkten und mit zwei neuen Wohnmobilen beladenen Transportfahrzeuge von einem oder mehreren Unbekannten beschossen und dabei die zwei geladenen Wohnmobile beschädigt wurden. Es entstanden daran leichte Dellen.

Weiter hätten zwei seiner Fahrer geäußert, dass sie wenige Tage vor dem Zeitraum bereits bei der Kontrolle der damaligen Transportfahrzeuge kurz vor einer Abfahrt auf dem Platz ebenfalls beschossen worden wären und diese von einer Soft-Air-Waffe ausgingen. Die 44 und 45 Jahre alten Transportfahrer aus Tschechien seien nicht getroffen und nicht verletzt worden. Als die Vilshofener Polizei am Tatort anrückte, war von dem Schützen nichts festzustellen. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich weiter heraus, dass nicht nur zwei, sondern insgesamt drei Wohnmobile durch Einschüsse beschädigt wurden und an den drei Neufahrzeugen ein Gesamtschaden in Höhe von rund 4.500 Euro entstand.

Die Ermittlungen konzentrierten sich auf das Umfeld des Autohofes. Ein Tatverdacht richtete sich gegen einen in der Nähe wohnenden 49-Jährigen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Passau wurde bei dem Tatverdächtigen eine Hausdurchsuchung beantragt und vom Amtsgericht Passau beschlossen. Bei der Durchsuchung mit den Vorwürfen konfrontiert, gab der 49-Jährige sogleich zu, mit einem Luftgewehr die Vögel auf dem Anwesen vertrieben zu haben, welche immer wieder das Haus und abgestellte Fahrzeuge verdreckt hätten.

Auf die Vögel selbst hätte er nicht geschossen, sondern auf Pappdeckel, welche er in den Büschen aufgehängt hatte und die bei dem Beschuss durch die Aufprallgeräusche der Geschosse die Vögel verscheucht hätten. Dass die Geschosse auch auf das nahe Gelände des Rasthofes gelangten und dort Personen gefährdeten und Sachschaden anrichteten, davon sei der Beschuldigte nicht ausgegangen.

Das Luftgewehr lehnte in einem Zimmer neben einem Fenster an der Wand. Die dazugehörige Munition befand sich griffbereit auf dem Fensterbrett. Ein weiteres Luftgewehr befand sich im Obergeschoß. Zufällig wurde bei der Durchsuchung zwischen Regalen auch ein altes angerostetes Maschinengewehr „MG 17“ entdeckt und mit den Luftgewehren und der Luftgewehrmunition sichergestellt.

Das Maschinengewehr, das im 2. Weltkrieg in Kampfflugzeugen Verwendung fand, war ungeladen, nicht funktionstüchtig und eingerostet. Munition dafür konnte nicht vorgefunden werden. Es sollte angeblich für Dekorationszwecke Verwendung finden. Derzeit laufen die Prüfungen zur genauen waffenrechtlichen Einordnung der sichergestellten Waffen.

Die Ermittlungen dauern an.

Passau