20 Tonnen Sand
Pocking: Bub (12) in Kiesgrube verschüttet – tot!

05.07.2017 | Stand 26.07.2023, 9:21 Uhr

In Pocking hat sich am Samstagnachmittag eine tödliche Tragödie ereignet, bei der ein 12-jähriger Junge ums Leben kam.

POCKING Kurz nach 16.30 Uhr erreichte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums in Straubing der verzweifelte Notruf eines 13-jährigen Buben, dass er und sein Freund beim Rutschen auf einem Kiesberg verschüttet wurden. Er selbst konnte sich noch befreien, sein Freund hingegen sei unter den Sandmassen verschwunden. 

Aufgrund der dramatischen Mitteilung wurde über die zuständige Rettungsleitstelle und Feuerwehrzentrale in Passau unverzüglich ein Großaufgebot an Rettungskräften an den Unfallort herangeführt. Bei der Örtlichkeit handelt es sich um ein weitläufiges Gelände eines Kieswerks am Schlupfinger Weiher. Die beiden 12- und 13-jährigen Schüler aus Pocking begaben sich ersten Ermittlungen zufolge mit ihren Fahrrädern zum dem Grundstück und betraten es unbefugt über einen aufgeschütteten Erdwall. An der umgrenzenden Einfriedung sind in regelmäßigen Abständen entsprechende Verbotsschilder aufgestellt.

Die Buben bestiegen dann einen ca. sieben Meter hohen Sandberg und rutschten gemeinsam herunter. Bei einem weiteren Rutschvorgang löste sich im oberen Bereich eine Abbruchkante und ungefähr zehn Kubikmeter Kiesmasse mit einem geschätzten Gewicht von etwa 20 Tonnen gerieten in Bewegung. 

Während der nur ein paar Tage ältere Bub bis zur Hüfte eingegraben wurde und sich selbst aus seiner misslichen Lage befreien konnte, wurde der 12-Jährige vollständig von der Sandlawine erfasst und bis zu zwei Meter tief darunter verschüttet. Das Kind konnte zwar von den zahlreichen Einsatzkräften der Feuerwehr schnell geborgen werden, zeigte aber bereits keine Lebenszeichen mehr.

Trotz anhaltender, intensiver Reanimationsbemühungen des Rettungsdienstes mit zwei Notärzten war das junge Leben nicht mehr zu retten. Der 12-jährige, ortsansässige Junge wurde noch mit einem Rettungswagen in eine Klinik eingeliefert, dürfte aber zu diesem Zeitpunkt bereits tot gewesen sein. Unbeteiligte Augenzeugen des erschütternden Unfalls gibt es nicht.

Der Freund des Verunglückten, der am Samstag Geburtstag hatte und das Unglück leibhaftig miterleben musste, blieb zwar körperlich unversehrt, wurde aber wegen seiner schlechten Verfassung vorsorglich zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht. Er und die Eltern der betroffenen Kinder werden von einem Kriseninterventionsteam psychologisch betreut. 

Passau