Wir wollen das Interesse an Informatik, Medien und IT wecken“
Junge Menschen für abstrakte Studiengänge gewinnen

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 11:42 Uhr
−Foto: Foto: Stefanie Starke

Bei einem intensiven Austausch mit Professoren der Fakultät für Informatik und Mathematik der Universität Passau hat sich MdL Dr. Gerhard Waschler über diverse Studien- und Forschungsfelder an der Universität Passau informiert.

PASSAU „Es ist wirklich beeindruckend, welche interessanten Felder hier in der Informatik in Passau behandelt werden, vor allem die Vielfältigkeit ist enorm“, so MdL Waschler nach einem Rundgang im sogenannten FabLab des Lehrstuhls für Informatik mit Schwerpunkt Eingebettete Systeme - eine offene Werkstatt, die zum Experimentieren, Lernen und Selbermachen für Studierende, Schüler sowie Gründer zur Verfügung steht. „Wir vom Lehrstuhl für Informatik mit Schwerpunkt Eingebettete Systeme (EISLab) nutzen das Labor zur Entwicklung und prototypischen Umsetzung von Prototypen für unsere Forschung und ermöglichen in unserem FabLab sozusagen Hightech Produktionen in kleinem Maßstab.

Wie man sogenannte „cyber-phyiscal systems“ (Systeme, die aus Software und Hardware bestehen, in einen konkreten technischen Kontext eingebunden sind und sowohl miteinander als auch dem Internet verbunden sind) dann entwirft, entwickelt und einsetzt lernen unsere Studierenden in unseren vielfältigen Lehrveranstaltungen. Diese Möglichkeiten möchten wir so vielen Interessierten wie möglich zugänglich machen, um so Innovation zu unterstützen und zu fördern “, so Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Matthias Kranz.

Dieser Raum wurde geschaffen, um Ideen für die verschiedensten Lebensbereiche umzusetzen, die vorher nur mittels industrieller Produktion möglich waren. „In unserem FabLab stehen nicht nur den Studierenden, sondern gegen Kostenerstattung beispielsweise auch Startup-Unternehmern eine große Vielzahl an Arbeitsmaterialien zur Verfügung – unter anderem ein Laser Cutter für Holz und Kunststoff oder auch ein 3D-Drucker. Wir sind hier bestens ausgestattet – es ist also fast alles bei uns möglich“, so der Lehrstuhlinhaber, der damit gleichzeitig für die Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten wirbt. „Die regionale und auch überregionale Vernetzung ist ein wichtiges Thema für uns. Aktuell arbeiten wir bereits mit Partnern aus der Region am Thema multimedial-gestütztes Lernen technischer Abläufe und Prozesse“, erklärt auch Professor Dr. Michael Granitzer, Professor für Medieninformatik. Die im Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes mirKUL1 entwickelte interaktive, nicht-lineare Videotechnologie soll dabei zur Vermittlung der Abläufe und Prozesse des FabLabs eingesetzt werden.

Damit bekommen sowohl Start-up Unternehmen, als auch Bildungseinrichtungen einen ersten Eindruck der potentiellen Möglichkeiten des FabLabs. Auch die Einarbeitungszeit zur Nutzung soll damit reduziert werden. Außerdem bemühe man sich mehr und mehr darum, bereits jungen Menschen einen Zugang zur Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu vermitteln. „Wir müssen die Schülerinnen und Schüler für unsere Arbeit begeistern und an die Technik heranführen – das versuchen wir in unseren Sommercamps oder beispielsweise auch dem Girls‘ Day“, so Professor Dr. Kranz. „Die Materie ist sehr abstrakt, dennoch gibt es wunderbare realitätsbezogene Anwendungen, die jeder von uns aus dem Alltag kennt.“

So spielen Eingebettete Systeme eine maßgebliche Rolle im Automobil- und Maschinenbau, in der Energieversorgung oder auch der Medizin. Der Abgeordnete zeigte sich sehr interessiert für die zukunftsorientierten Anwendungsbereiche und sieht vor allem in der Zusammenarbeit mit Schulen viel Potential. „Es ist wichtig einen Grundstein für die Motivation in den IT- und den naturwissenschaftlichen Bereich insgesamt zu legen“, so MdL Waschler. Aber auch Entwicklungen speziell für den Bildungsbereich hinsichtlich des großen Themas Digitalisierung seien denkbar: „Besonders interessant ist dabei die Nutzung einer digitalen Plattform mit Lernmaterialien für Lehrkräfte, wie zum Beispiel ‚mebis‘. Die Lehrer müssen auf dem Weg hin zur Nutzung solcher Plattformen bestmögliche Unterstützung bekommen.“ Eine Kooperation mit den beiden Professoren sei in jedem Fall denkbar und sinnvoll.

„Hochschule, Wirtschaft, Schulen und die Politik müssen gemeinsam voranschreiten, auch um die Region auf dem Feld von Forschung, Aus- und Fortbildung im Rahmen der Digitalisierung interessant zu machen“, so Waschler abschließend.

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