Stadtrat plant Jobwechsel
Teuscher will ins Landshuter Klinikum

05.07.2017 | Stand 13.09.2023, 6:09 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Stadtrat Helge Teuscher plant eine berufliche Veränderung. Der Jurist, der bisher für den ADAC tätig ist, bewirbt sich auf die frei gewordene Stelle des kaufmännischen Leiters im Landshuter Klinikum. Interessant ist das vor allem deshalb, weil Teuscher in seiner Funktion als Stadtrat bislang im Aufsichtsrat des Klinikums saß.

LANDSHUT Am Donnerstag soll sich der CSU-Mann zusammen mit – nach Wochenblatt-Informationen – nur noch einem anderen Kandidaten bei einer Aufsichtsratssitzung vorstellen.

Amüsiert war man im Rathaus nicht gerade darüber, dass diese Personalie, die in einer nicht öffentlichen Sitzung des Aufsichtsrates behandelt werden soll, an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Tatsache ist aber, dass schnellstmöglich ein neuer kaufmännischer Leiter für das Klinikum und – damit ein Nachfolger für André Naumann – gefunden werden muss. Das sollte, wenn möglich, noch vor Weihnachten passieren.

Teuscher selbst wollte sich – unter Verweis auf die Nichtöffentlichkeit der Sitzung des Aufsichtsrates – selbst nicht dazu äußern. „Ich dementiere aber auch nicht“, so der CSU-Stadtrat und verwies auf Oberbürgermeister Hans Rampf.

Der bestätigte dem Wochenblatt Teuschers Bewerbung. Teuscher sei aber nicht der einzige Bewerber. Im Rennen seien noch andere mit entsprechendem „guten“ Profil, so Rampf. Und zu Teuschers Bewerbung: „Das steht ihm zu.“

Sollte er tatsächlich den Posten im Klinikum bekommen, dann müsse er natürlich seinen Aufsichtsratsposten aufgeben. Bereits bei der Sitzung am kommenden Donnerstag könne er lediglich als Bewerber teilnehmen – jedenfalls, was diese Personalentscheidung betreffe. Fraglich sei auch, ob Teuscher – sollte er genommen werden – überhaupt noch als Stadtrat arbeiten dürfe, so der OB.

Der Grund ist nachvollziehbar: Als Stadtrat hat er so etwas wie eine Aufsichtsfunktion gegenüber der Verwaltung und darf eigentlich keine Führungsposition innerhalb der Kommune ausüben. Als kaufmännischer Leiter des Klinikums habe man aber „ganz klar eine Führungsposition“, so der Oberbürgermeister. Eine Entscheidung müsste auf alle Fälle die Regierung von Niederbayern als Aufsichtsbehörde treffen.

Die Chancen, dass Teuscher den Job bekommt, stehen wohl nicht schlecht – und das, obwohl er Jurist und kein Betriebswirtschaftler ist. Bekannt ist auf alle Fälle, dass er gut mit dem Manager des Klinikums, Dietmar Bönsch, zurecht kommt.

Die anderen Aufsichtsräte des Klinikums würden Teuschers Profil allerdings wohl schon „kritischer hinterfragen“, so Rampf. Er selber brauche das nicht, er kenne ihn schließlich von der langjährigen Zusammenarbeit.

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