„Ich möchte das nicht mehr haben“
Supermarkt-Chef im Landkreis Landshut schmeißt das Silvester-Feuerwerk aus dem Sortiment

13.12.2019 | Stand 13.09.2023, 1:57 Uhr
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Böller-Boykott: Reinhold Rogoll von Edeka in Essenbach (Lkr. Landshut) sammelt stattdessen für den Ergoldinger Tierschutzverein

ESSENBACH Das ist der Knaller: Ein Supermarkt-Chef im Landkreis Landshut verbannt das Silvester-Feuerwerk aus dem Sortiment!

Reinhold Rogoll, Inhaber des Edeka-Markts in Essenbach, hat sich heuer für ein Böller-Boykott entschieden. Zum Wochenblatt sagt der 33-Jährige klipp und klar: „Ich möchte das nicht mehr haben!“

Rogoll und sein Marktleiter Yusuf Tilfarlioglu wollen ein Zeichen setzen. Für den Umweltschutz. Und für das Wohl von Kleinkindern, Wild- und Haustieren, die dem ohrenbetäubenden Krach und dem mitunter gefährlicher Rumgeballere und um den Jahreswechsel hilflos ausgesetzt sind.

Die Verbannung der Pyrotechnik ist bemerkenswert, weil Rogoll, seit Anfang 2017 Chef des Edeka-Markts, auf ein lukratives Geschäft verzichtet. Laut Angaben des VPI (Verband für pyrotechnische Industrie) gaben die Deutschen im vergangenen Jahr 133 Millionen Euro fürs Silvester-Feuerwerk aus, heuer soll es bundesweit auf ähnlichem Niveau liegen. Und beim Essenbacher Edeka? „Es wird wohl etwas weniger Umsatz geben“, vermutet Rogoll.

Die vermuteten Einbußen nimmt er bewusst in Kauf. Gleichzeitig hofft er, mit dem rigorosen Feuerwerksstopp auch ein generelles Umdenken bei der Kundschaft zu bewirken. Der Böller-Boykott 2019 soll in seinem Geschäft keine einmalige Sache sein. „Das wird eine Dauerlösung“, kündigt der Supermarkt-Chef an.

Etwa 133 Millionen Euro gaben die Deutschen im vergangenen Jahr für das Silvesterfeuerwerk aus. Ein Edeka-Markt im Landkreis Landshut stoppt in diesem Jahr den Böller-Verkauf −Foto: Casdorf

Statt ihr Geld für Raketen, Kracher und Co. auszugeben, können Kunden des Essenbacher Edeka-Markts heuer unter dem Motto „Spenden Sie statt zu böllern“ einen guten Zweck unterstützen. Im Eingangsbereich wird zwischen den Jahren eine Spendenbox aufgestellt werden. Der gesamte Erlös kommt dem Ergoldinger Tierschutzverein zugute. „Das ist viel besser als das Geld in die Luft zu schießen“, so Rogoll.

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