Keine Zukunft am alten Standort
Landshuter Brauhaus sucht eine neue Heimat

11.09.2019 | Stand 13.09.2023, 2:00 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: Foto: Schmid (

Seit 1960 wird in der Pulverturmstraße in Landshut Bier gebraut. Diese Ära neigt sich dem Ende zu. Das Landshuter Brauhaus sucht einen neuen Standort.

LANDSHUT In den letzten Monaten hat sich hinter den Kulissen des Landshuter Brauhauses viel getan. Die Geschäftsführung hat gewechselt, Hans Eller, Immobilienunternehmer und Präsident des EVL, ist als Hauptaktionär in die Brauerei eingestiegen. Schon bald soll es jetzt auch sichtbare Veränderungen geben. Das Landshuter Brauhaus wird in naher Zukunft die Pulverturmstraße verlassen. Gerüchte, die seit einiger Zeit durch die Stadt geistern, bestätigte Rechtsanwalt Alexander Saponjic, der seit dem Einstieg von Eller die Geschäfte der traditionsreichen Landshuter Brauerei leitet. „Das stimmt. Am jetzigen Standort gibt es keine Zukunft.“ Das Landshuter Brauhaus sehe sich derzeit nach einer neuen Heimat um.

Informationen, wonach das Landshuter Brauhaus bald auf das ehemalige Hitachi-Gelände im Westen von Landshut ziehen könnte, das Areal gehört Eller, wollte Saponjic weder dementieren, noch bestätigen. Klar sei: „Der Standort muss sich in den Stadtgrenzen befinden. Das grenzt die Möglichkeiten schon einmal ein“, erklärte er auf Anfrage.

Derzeit prüfe man mehrere Standorte, auch der im Westen von Landshut gehöre natürlich dazu. Klar sei aber: „Ein wirtschaftlicher Betrieb ist am aktuellen Standort in Zukunft einfach nicht möglich.“

Seit den 1960er Jahren wird in der Pulverturmstraße Bier gebraut. Wohl jedes Kind in Landshut kennt die markanten Kupferkessel hinter der Glasfassade an der Ecke, wo die Schönbrunner auf die Hagrainer Straße trifft. Doch die Platzverhältnisse dort sind zu beengt, ein Grund, warum die Logistik des Unternehmens schon seit Jahren nach Altdorf ausgelagert wurde. Produktion, Logistik und Verwaltung sollen aber in Zukunft zusammengeführt werden. Am jetzigen Standort ist das wegen des Platzmangels aber unmöglich.

Saponjic sieht den geplanten Umzug aber auch als klares positives Signal, was die Zukunft der Brauerei angeht. „Die Wirtschaftlichkeit steht klar im Vordergrund“, sagt er. Dass zudem Lastwagen, die auf dem aktuellen Firmengelände nur mühsam rangieren können, von der Braustätte durch den Stadtverkehr in Richtung Altdorf zuckeln, sei aber nun einmal alles andere als wirtschaftlich und noch dazu auch nicht besonders umweltfreundlich. „Das passt einfach nicht dazu, wenn man mit dem Zwick‘l ein biozertifiziertes Bier anbietet.“

Wann das Landshuter Brauhaus nach Jahrzehnten seine alte Heimat verlässt und in neue Gefilde aufbricht, das steht noch nicht fest. Saponjic: „Es soll aber zeitnah passieren.“

Was nach einem Umzug mit dem alten Gelände passieren wird, ist ebenfalls noch unklar.

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