Befall ist seit einem Jahr bekannt
Messie-Wohnung war Auslöser der Kakerlaken-Plage in Wohnanlage

26.07.2019 | Stand 12.10.2023, 10:57 Uhr
−Foto: Foto: Grießer (

Seit knapp einem Jahr leidet eine Wohnanlage in Landshut unter massivem Kakerlaken-Befall. Der Vermieter Dawonia (vormals GBW) versucht laut eigenen Angaben alles, um den Schädlingen Herr zu werden. Die Mieter sehen den Fall aber völlig anders.

LANDSHUT Es macht kurz „knack“. Ein Tritt auf eine Kakerlake löscht zwar das Leben des kleinen Tieres aus. Das Dumme ist nur: Eine dieser Schaben kommt selten allein. Genauso ist es in einer Wohnanlage in der Ganghoferstraße in Landshut. „Es sind alle neun Parteien betroffen“, sagt eine Mieterin, die sich seit Monaten mit den Schädlingen herumschlagen muss. Und ein Ende des Befalls, der im Sommer letzten Jahres entdeckt worden war, ist nicht so schnell in Sicht, befürchten die Mieter.

Vermieter Dawonia, der bis Dezember 2018 als GBW Gruppe aufgetreten war, verspricht auf Wochenblatt-Anfrage allerdings, sich schleunigst um den Kakerlaken-Befall zu kümmern. „Uns ist bekannt, dass in der Ganghoferstraße in Landshut eine Kakerlaken-Thematik besteht. Wir haben sofort nach Bekanntwerden reagiert und einen Schädlingsbekämpfer beauftragt“, so die Dawonia in einer Stellungnahme. Dieser habe festgestellt, dass der Ausgangspunkt der Verunreinigung eine „Messie-Wohnung“ gewesen war, gegen die nun eine Räumungsklage laufe. „Der Zutritt zu dieser Wohnung wurde uns verwehrt. Ihre Begehung war uns erst nach einem vorliegenden Gerichtsbeschluss möglich. Aktuell haben wir entsprechende Fachfirmen beauftragt, um eine nachhaltige Beseitigung sicherzustellen“, so die Dawonia weiter.

Die Mieter der Anlage in der Ganghoferstraße haben den Fall allerdings etwas anderes in Erinnerung: „Wir haben den Kakerlaken-Befall im letzten Jahr sofort dem Hausmeister gemeldet. Es ist aber monatelang nichts passiert. Der Schädlingsbekämpfer war am 21. Mai zum allerersten Mal hier – ein dreiviertel Jahr nach dem Auftauchen der Kakerlaken.“

Die Plage war übrigens nach der ersten Schädlingsbekämpfung alles andere als vorbei. „Die Kakerlaken sind bis heute da! Wir haben erst vor kurzem über 100 Ei-Pakete – in denen sich 30 bis 40 Eier pro Päckchen befinden – entdeckt. Das ist richtig ekelhaft!“

Für die Mieter bleibt zunächst nur die Möglichkeit, die Miete zu kürzen – was einige Betroffene bereits getan haben. Da in Landshut aber ein akuter Wohnungsmangel herrscht, haben viele der Mieter keine andere Option, als zu warten, bis die Kakerlaken-Plage seitens Dawonia beseitigt ist.

Da in den vergangenen zwölf Monaten wenig passiert ist, haben die Mieter nur wenig Hoffnung auf baldige Besserung. Die Stellungnahme von Dawonia klingt in den Ohren der Mieter wie Hohn: „Grundsätzlich steht für uns als verantwortungsvoller Vermieter das Wohlbefinden unserer Mieter bei unserer täglichen Arbeit im Vordergrund. Wir sind stets darum bemüht, unseren Mietern ein attraktives Wohnumfeld und Zuhause zu bieten...“

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