Dr. Eglinsky steht vor dem Rauswurf
Chefarzt prangert zu häufige Fixierungen von Kindern im Bezirkskrankenhaus an

29.06.2019 | Stand 13.09.2023, 3:04 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Es rumort hinter den Mauern des Bezirkskrankenhauses in Landshut. Für Aufregung sorgt der neue und schon wieder scheidende Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Dr. Dietmar Eglinsky. Nach nicht einmal einem Jahr soll er das Haus verlassen, wenn es nach seinem Arbeitgeber, der Bezirksverwaltung, geht. Hintergrund sind massive Spannungen innerhalb des Ärztekollegiums.

LANDSHUT Den Grund für die Reibereien aus seiner Sicht sprach Eglinsky jetzt bei einem Treffen der Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) in Regen offen an - und die Vorwürfe haben es in sich: Es geht um die Fixierung, also Fesselung, junger Patienten im Bezirkskrankenhaus Landshut. Nach Meinung des Mediziners passiere das dort viel zu oft. Der Fall sorgt jetzt für Wirbel innerhalb der Politik.

Eglinsky hätte sich der PSAG in Regen eigentlich als neuer Chefarzt vorstellen sollen. Als er gleichzeitig seinen bevorstehenden Abschied verkündete, staunte man in Regen nicht schlecht. Erst im September letzten Jahres war der 51-Jährige als Nachfolger des bisherigen Leiters Dr. Matthias von Aster vorgestellt worden. Noch viel mehr staunte man, als der Chefarzt das Thema Fixierungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Landshut ansprach.

Bei dem Treffen soll der Chefarzt seiner eigenen Klinik, die auch eine Außenstelle in Deggendorf betreibt, schwere Vorwürfe gemacht haben. Eglinsky sei nach Wochenblatt-Informationen erschrocken und erstaunt gewesen, wie oft es in den wenigen Monaten seiner Amtszeit zu Fixierungen junger Akut-Patienten gekommen wäre. Ein Umstand, den er nicht schweigend hinnehmen könne.

Der Bezirk bestätigte auf Anfrage die Probleme der Mediziner in der Klinik mit ihrem neuen Chef. „Aufgrund eines Briefes der dem Chefarzt nachgeordneten ersten ärztlichen Führungsebene, die sich an den Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Hermann Spießl wandte, wurde offensichtlich, dass in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie erhebliche Kommunikationsdefizite und Führungskonflikte sowie zum Teil auch Meinungsverschiedenheiten über fachliche Therapieansätze bestehen“, so der Direktor der Bezirksverwaltung Josef Fröschl, auf eine schriftliche Anfrage der Wochenblatts.

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