Umstrukturierung
K&L schließt 14 Filialen, Standort Landshut bleibt erhalten

24.01.2019 | Stand 13.09.2023, 1:42 Uhr
−Foto: Foto: Tobias Grießer

Das Amtsgericht Weilheim hat das Insolvenzverfahren von K& L (K& L GmbH & Co. Handels-KG) planmäßig am 1. Januar 2019 eröffnet. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Form der Eigenverwaltung ist für die angestrebte Sanierung ein geplanter und notwendiger Zwischenschritt. Auf den laufenden Geschäftsbetrieb hat das keine Auswirkungen. Im Zuge der Restrukturierung werden bis Ende April 14 Filialen geschlossen. Gleichzeitig forciert K& L die Modernisierung der bestehenden Filialen und die Optimierung des Sortiments. Die Landshuter Filiale bleibt erhalten.

LANDSHUT „Die insgesamt vorherrschende schwierige Lage und Umsatzentwicklung im Gesamttextilmarkt bestätigt auch im Rückblick nochmals unseren konsequenten Schritt, die Restrukturierung von K&L im Rahmen eines gesteuerten Insolvenzverfahrens zu beschleunigen“, sagte Jens Bächle, Geschäftsführer (CEO) von K&L. Trotz des schwierigen Marktumfelds und des negativen Trends in der gesamten Branche kann K&L auf ein positives Weihnachtsgeschäft sowie einen guten Start ins neue Jahr 2019 zurückblicken.

„Wir haben die letzten drei Monate genutzt, um unser Sanierungskonzept auszuarbeiten und die Neuausrichtung des Unternehmens zu forcieren. Auch bzw. insbesondere der positive Geschäftsverlauf im Dezember und Januar zeigt, dass die bisher eingeleiteten Maßnahmen greifen“, so Bächle.

Im Zuge der Restrukturierung sollen bis Ende April 2019 insgesamt 14 Filialen in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen geschlossen werden. Betroffen davon sind 200 Mitarbeiter. Dies hat die K&L-Geschäftsführung gemeinsam mit dem Betriebsrat nach Zustimmung des Gläubigerausschusses beschlossen. Dem Beschluss ging eine sorgfältige Prüfung der sehr unterschiedlichen derzeit 54 Filialstandorte (mit Flächen von 500 bis 3.200 Quadratmeter Verkaufsfläche) voraus. Von der Schließung betroffen sind die Filialen in Ingolstadt, Plauen, Straubing, Ulm (2 Filialen), Rosenheim, Bad Mergentheim, Mühldorf, Ellwangen, Neu-Ulm, Ludwigsburg, Hof, Pfaffenhofen und in Schongau. Das bedeutet aber auch: Der Standort in Landshut bzw. Ergolding soll erhalten bleiben.

„Es ist uns gelungen, mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich und Sozialplan zu verabschieden, der sowohl die Belange der von den Sanierungsmaßnahmen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt als auch dem Unternehmen K&L ermöglicht, wieder profitabel zu wirtschaften und die Beschäftigung von knapp 900 Mitarbeitern zu sichern“, sagte Jens Bächle.

„Seit dem im Herbst beantragten Schutzschirmverfahren hat die Geschäftsführung von K&L die insolvenzrechtlichen Möglichkeiten im Rahmen der Eigenverwaltung erfolgreich genutzt, um das Unternehmen neu auszurichten. Zudem besteht ausreichend Liquidität und K&L ist bis Ende 2019 durchfinanziert. Es gibt sehr gute Aussichten, dass das Verfahren schon bald erfolgreich abgeschlossen werden kann“, sagte der gerichtlich bestellte Sachwalter, Rechtsanwalt Oliver Schartl, von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen.

In den nächsten Monaten werden die im Sanierungskonzept vorgesehenen strategischen und operativen Maßnahmen konsequent umgesetzt. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf einer sukzessiven Modernisierung der bestehenden Filialen sowie auf einer weiteren Steigerung der Attraktivität der Verkaufsflächen und des Sortiments. Die Maßnahmen zur weiteren Optimierung des Sortiments umfassen die Konzentration auf Kernlieferanten und Kernsortimente, die Erweiterung des Angebots trendorientierter Ware und Aktionsware zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis sowie den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit mit Partnermarken – mit dem Ziel, die bisherige Flächenproduktivität weiter zu steigern.

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