Wagengrab aus der Bronzezeit
Essenbacher Sensationsfund geht ans Germanische Nationalmuseum

23.01.2019 | Stand 13.09.2023, 1:46 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Es war eine Sensation, was Bauarbeiter im Jahr 2011 im Zuge der Erschließung eines Neubaugebietes im Landkreis Landshut entdeckt haben: Bei den Erdarbeiten im Gebiet der Marktgemeinde Essenbach stießen sie auf ein Urnengräberfeld aus der Bronzezeit (2.200 bis ca. 800 v. Chr.). Vor allem die Entdeckung der Überreste eines sogenannten Wagengrabs elektrisierte die Historiker geradezu. Der Fund wurde jetzt von Bürgermeister Dieter Neubauer (CSU) dem Germanischen Nationalmuseum übereignet. Dort soll er wissenschaftlich untersucht werden und nach der Restaurierung einen Platz in der Dauerausstellung des Museums bekommen.

ESSENBACH Bei der Bestattungsform der Wagengräber wurden die Verstorbenen mitsamt ihrem Fuhrwerk beigesetzt. Eine Ehre, die damals nur höchstrangigen Persönlichkeiten zuteil wurde. Funde von Wagengräbern sind extrem selten, die Entdeckung in Essenbach hat deshalb für die Wissenschaft eine besondere Bedeutung.

Das Wagengrab ist der spektakulärste Fund, der bei den archäologischen Grabungen in dem Neubaugebiet zutage trat. „Der Tote war einst mitsamt seinem Wagen und Pferdegeschirr verbrannt und beigesetzt worden“, so Katharina Rampeltshammer vom Markt Essenbach. Die elitäre Herrschaftsschicht, der auch der Tote aus dem Wagengrab in Essenbach angehört haben muss, bestimmte das damalige politische, wirtschaftliche und religiöse Leben – und stellte mit Sicherheit auch den bekannten Goldhutträger von Ezelsdorf/Buch.

Die Einzelteile des Fundes waren in den vergangenen Jahren bei verschiedene Fachstellen, da die Eigentumsfrage ungeklärt gewesen. Ein Teil war zum Beispiel noch bei den Ausgräbern, ein anderer befand sich beim Landesamt für Denkmalpflege. „Die Sachen waren über die Landschaft verteilt“, sagt Dr. Robert Graf, Projektleiter Archäologie des Marktes Essenbach.

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