Ergolding bleibt seiner Linie treu
Der Gemeinderat bleibt hart: Schwarzbau bleibt Schwarzbau

10.10.2018 | Stand 12.10.2023, 10:38 Uhr
−Foto: n/a

Der Marktgemeinderat bleibt bei seiner Meinung. Der Bebauungsplan „Untere Wiesen“ wird nicht geändert – und damit bleiben die nicht genehmigten Dachgeschoss-Wohnungen der „L+C Huber Verwaltungs GmbH“ als dritte Wohneinheiten weiterhin „Schwarzbauten“. ÖDP-Politikerin Christine Huber hatte aufgrund der Schwarzbau-Affäre ihre Ämter als Markt- und Kreisrätin niedergelegt (das Wochenblatt berichtete).

ERGOLDING Parallel mit einem weiteren Bauinteressenten hatte die Huber-GmbH den Antrag auf Änderung des Bebauungsplans „Untere Wiesen“ gestellt – mit dem Ziel, die Anzahl der Wohneinheiten für Einzelhäuser von bisher zwei auf drei zu erhöhen. „Damit hätten wir jetzt im Nachhinein die ohne Genehmigung gebauten Dachgeschoss-Wohnungen genehmigt“, sagt Bürgermeister Andreas Strauß. „Alle anderen haben in diesem Baugebiet auch nur mit zwei Einheiten gebaut. Einziger Nutznießer bei den bestehenden Gebäuden wäre letztlich nur die Familie Huber gewesen.“

Trotz intensiver Diskussion in der Marktgemeinderatssitzung vertraten die Bürgervertreter nahezu einheitlich die gleiche Meinung: Mit 17:3 Stimmen wurde der Antrag auf Änderung des Bebauungsplans abgelehnt. Strauß zum Wochenblatt: „Ich bin froh, dass wir unserer Linie treu geblieben sind. Alle Bauherren – auch die Familie Huber – wussten vorher, wie man dort bauen darf.“ Man müsse eine harte Linie fahren, so der Bürgermeister, „denn wer soll sich sonst künftig an baurechtliche Bestimmungen halten? Die Wohnraum-Knappheit darf nicht das Recht brechen.“

Zumal gerade die Hubers als Eigentümer großer Flächen des Gebiets „Untere Wiesen“ bereits bei der Aufstellung des Bebauungsplans Mitspracherecht gehabt hätten. „Kurioserweise kam von den Hubers damals in keinster Weise der Wunsch, drei Wohneinheiten statt der jetzigen zwei bauen zu dürfen“, schüttelt Ergoldings Bürgermeister verständnislos den Kopf.

Auch das Argument, die drei Familien, die aktuell in den Schwarzbau-Wohnungen leben, würden künftig auf der Straße stehen, will Strauß so nicht gelten lassen: „Die Familie Huber hat erst vor kurzem ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten gebaut und alle vermietet. Da hätte man vorsichtshalber auch mal drei Wohnungen für die Familien aus dem Schwarzbau frei lassen können. Wenn‘s tatsächlich um das Wohl der Familien gehen würde...“

Nach der Entscheidung des Marktgemeinderats müsse die „L+C Huber Verwaltungs GmbH“ nun die nicht genehmigten Wohnungen zurückbauen. Strauß: „Ein einziger Winkelzug könnte den Rückbau aber noch verhindern. Wenn die Hubers aus den drei Wohnungen zwei machen. Aber auch das müssen sie sich von der Gemeinde genehmigen lassen. Wir werden auch da ganz genau hinschauen.“ Zumal auch das Landratsamt Landshut mit dem Fall betraut ist und hier mehr als nur ein wachsames Auge habe.

Landshut