Förderzusage von 650.000 Euro
Innovative Leichtbau-Forschungsprojekte an der Hochschule Landshut

27.09.2018 | Stand 02.08.2023, 15:37 Uhr
−Foto: Foto: Hochschule Landshut

Leichtbautechnologien sind branchenübergreifend ein Schlüsselthema für die Industrie, für Ressourceneffizienz und CO2-Einsparung. Für zusätzliche Aktivitäten erhielt der Forschungsschwerpunkt (FSP) Leichtbau der Hochschule Landshut unter Leitung von Prof. Dr. Otto Huber kürzlich eine Förderzusage in Höhe von rund 650.000 Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

LANDSHUT Bei einem ersten Partnertreffen an der Hochschule Landshut fiel am Mittwoch, 19. September, der Startschuss für neue Forschungsaktivitäten: dies in den Bereichen Erforschung der Eigenschaften von laserbehandelten Titan-Aluminium-Legierungen, der Lebensdaueranalyse von umgeformten Magnesium-Blechen sowie die Herstellung und Berechnung von mehrfach gekrümmten Sandwichelementen.

Durchgeführt werden die Projekte im Kompetenzzentrum Leichtbau der Hochschule Landshut (LLK) in Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg und der TU Bergakademie Freiberg. „Das Thema Leichtbau und besonders der Einsatz von Leichtbaumetallen sind für Nutzfahrzeuge ein höchst aktuelles Thema, begründet Dr. Falk Schönfeld (MAN Truck & Bus) seine Beteiligung am Projekt. Das Unternehmen stellt ebenso wie die Industriepartner Dennert Poraver GmbH, LANXESS Deutschland GmbH, Porcher Industries Germany GmbH, HBM Prenscia GmbH, TWI GmbH den Praxisbezug der Forschungsprojekte sicher. „Als Hersteller von Metall-Teilen und Baugruppen für die Industrie sind neuste Forschungserkenntnissen über Leichtbau-Metalle und deren Eigenschaften bei der Umformung für uns von großer Bedeutung“, bestätigt Ulrich Weber vom weiteren Partner Otto Spanner GmbH (Bayerbach) das Interesse der Industrie an den neuen Projekten.

„Das zukunftsweisende Thema Leichtbau spielt an der Hochschule Landshut seit vielen Jahren in Lehre, Forschung und Wissenstransfer eine wichtige Rolle,“ betont Prof. Dr. Marcus Jautze, Dekan der Fakultät Maschinenbau der Hochschule Landshut: Dies im Bereich der Lehre durch eine eigene Profilierungsrichtung „Leichtbau“ im Bachelor-Studiengang Maschinenbau, durch den Master-Studiengang „Leichtbau und Simulation“ sowie den berufsbegleitenden Master „Applied Computational Mechanics“, der in Kooperation mit der Technischen Hochschule Ingolstadt und der CADFEM GmbH durchgeführt wird.

Umfassende Veröffentlichungen und Forschungsvorhaben wie z.B. das EU-geförderte Interreg-Projekt „nano to macro“, in dem zusammen mit der Paris Lodron Universität Salzburg ein gemeinsames grenzüberschreitendes F&E-Zentrum für den Leichtbau etabliert wurde, begründen die hohe Reputation des Forschungsschwerpunktes Leichtbau mit dem Kompetenzzentrum und dem Leichtbau-Cluster (LC) der Hochschule Landshut. Sowohl das LLK als auch der LC werden mittlerweile im Kompetenzatlas Leichtbau aufgeführt, der die Kernakteure mit nationaler Bedeutung auflistet und vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird.

Durch die bereitgestellten Mittel der aktuellen Förderung können neue Forschungsaktivitäten angegangen sowie die personelle Ausstattung und die Infrastruktur der Labore weiter ausgebaut werden. Die neuen Forschungsvorhaben konzentrieren sich auf drei Teilprojekte: Unter der Leitung von Prof. Dr. Hubert Klaus sollen mehrfach gekrümmte Sandwichelemente, bestehend aus zwei faserverstärkten Deckschichten und einem weicheren zellularen Kern, hergestellt und Schädigungsmodelle weiterentwickelt werden. Im Fokus einer zweiten Forschungsrichtung unter der Federführung von Prof. Dr. Otto Huber stehen Magnesium-Bleche, die ein hohes Leichtbaupotential besitzen.

Mit gängigen Betriebsfestigkeitsprogrammen ist es derzeit aber nicht möglich, eine Lebensdauerberechnung von umgeformten Magnesiumbauteilen durchzuführen. Im Projekt soll eine solche Methode entwickelt werden. Die Eigenschaften von laserbehandelten Bauteilen aus Titan-Aluminium-Legierungen sollen in einer dritten Forschungsrichtung unter der Leitung von Prof. Dr. Holger Saage untersucht und die Ermüdungseigenschaften von pulverauftraggeschweißten Materialproben charakterisiert werden. Zusätzliche Forschungsvorhaben in den Bereichen Titan-3D-Druck sowie RTM-Verfahren von reaktiven Biopolymeren sind in Planung.

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