Das Starkbierfest hat begonnen
O‘zapft ist!

13.03.2018 | Stand 13.09.2023, 6:24 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Was für ein Auftakt! Rund 2.000 Gäste erleben beim Landshuter Starkbierfest einen Django Asül in Höchstform. Noch bis zum Sonntag geht es rund im Festzelt auf dem XXXL Emslander-Parkplatz.

LANDSHUT Sollte er vor seiner Premiere als „Botschafter Niederbayerns“ in Landshut Bammel gehabt haben, man hat‘s ihm nicht angemerkt. Von Lampenfieber war am Dienstagabend bei Ugur Bagislayici kurz vor seinem Auftritt nicht viel zu merken. Eher schon Vorfreude. Kein Wunder, irgendwie war es ja auch ein Heimspiel. Also fast. Denn Ugur, alias Django Asül, ist ein gestandener Niederbayer aus Hengersberg. Am Dienstag feierte er seinen Einstand als Redner auf dem Starkbierfest. Dabei zeigte sich: Er kennt die Bezirkshauptstadt ganz genau. Genauer, als so manchem Promi in den ersten Reihen lieb sein konnte.

Als Erster bekam natürlich der frischgebackene Ministerpräsident Markus Söder sein Fett weg. „Vor einem Jahr hat er unserem Bürgermeister die WLAN-Kabeltrommel überreicht. Dazu muss ich sagen: Wir in Hengersberg haben ja einen echten Bürgermeister. Also keinen Österreicher.“

Wobei er dann auch schon bei der hiesigen Prominenz angekommen war. Apropos Prominenz: Das „Promi-Fußball-Turnier“, veranstaltet von CSU-Chef Thomas Haslinger, war für Django eine Steilvorlage. „Ich habe mal nachgefragt: Welche Promis haben da mitgespielt? Lothar Matthäus? Paul Breitner? Giovane Elber? Bekam als Antwort: Nein, die nicht, aber dafür der Florian Vogginger. Florian wer??? Vogginger! Und der ist ein Promi? Warum ist der denn berühmt? Hat mal dem Erich Kühnhackl die Haare schneiden dürfen. Oder der Maier Manfred, der war auch dabei. Der ist dafür bekannt, dass ihn eigentlich kaum wer kennt.“

Logisch, dass dem Besucher aus Hengersberg die Aufregung um das Koenig-Museum, dessen Leiterin Stefanje Weinmayr, ihren Streit mit ihrem Vorgesetzten Dr. Franz Niehoff und die Koenig-Ausstellung in den Uffizien in Florenz nicht verborgen geblieben ist. Django: „Einige in der Stadt hoffen angeblich, dass dann auch die Frau Weinmayr nach Florenz geht. Der Putz sagt, er kann sich die Frau durchaus als Dauerleihgabe vorstellen.“

Nicht verschont blieb natürlich auch die ehemalige Ergoldinger Marktgemeinde- und Kreisrätin Christine Huber, die mit ihren Schwarzbauten für einen Skandal gesorgt hatte. „Die Hubers dachten, Schwarzbau heißt, wenn man Schwarze reintut, ist es ok. Dann kam aber raus: Es waren doch nur weiße Mieter. Aber zeitgleich Flüchtlinge. Also Leute, die vor den hohen Mieten in Landshut geflüchtet sind.“

Umzug des Landratsamtes, „Ergolding“ als Liechtenstein von Landshut, OB Alexander Putz, Landrat Peter Dreier – Django knöpfte sich so ziemlich alles und jeden vor, der in den letzten Wochen und Monaten für Gesprächsstoff in Stadt und Land sorgte.

Und dazu gehörte natürlich auch das Heckmeck um die Dultvergabe. „Beim Dultsenat gilt das Motto: Freibiermarkerl statt Verantwortung. Bürgermeister Schneck sagt, das Bewertungssystem ist sehr flexibel. Da spielt alles mit rein. Ölpreis, Leitzinsen, Tabellenplatz vom EVL.“ Und weiter: „Der Schneck hat mir das mal erklärt. Er sagt, es gibt ganz klare Vergabekriterien: Wir schauen uns alles an. Und dann losen wir aus. Dann schaut sich das die Stadtverwaltung an. Lacht darüber. Und gibt es weiter ans Verwaltungsgericht nach Regensburg. Und dort wird dann entschieden.“

Auf seinem Weg von Hengersberg nach Landshut kommt Django natürlich auch immer an der Baustelle bei Essenbach vorbei, dort, wo die B15 neu an die A92 angeschlossen werden soll. „Diese Autobahnausfahrt ist quasi Landshuts Antwort auf den Berliner Flughafen. Jetzt soll es derweil bloß ein Provisorium werden. Dann ist es soweit: Dann kriegt Landshut seinen ersten künstlichen Ausgang.“

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