Arbeitsmarkt
Landshut: Es gibt immer mehr Zweitjobber

23.10.2017 | Stand 03.08.2023, 1:16 Uhr
−Foto: Foto: NGG (

Immer mehr Zweitjobber: Rund 6.300 Menschen im Landkreis Landshut (in der Stadt: 3.700) haben neben dem Haupterwerb noch einen Minijob – 68 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.

LANDSHUT Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Niederbayern beruft sich dabei auf neueste Zahlen der Arbeitsagentur. Besonders verbreitet sind Zweitjobs demnach im Gastgewerbe: 790 geringfügig Beschäftigte arbeiten in der Branche im Kreis Landshut – zusätzlich zu einer sozialversicherungspflichtigen Stelle. Gegenüber 2007 hat sich ihre Zahl mehr als verdoppelt. Auch in Bäckereien sind Minijobs laut Gewerkschaft insbesondere im Verkauf stark verbreitet.

Kurt Haberl, Geschäftsführer der NGG Niederbayern, spricht von einem alarmierenden Trend. „Es kann nicht sein, dass immer mehr Menschen mit einem normalen Arbeitsverhältnis nicht über die Runden kommen.“ Auf den ersten Blick verzeichne der Arbeitsmarkt im Kreis Landshut steigende Beschäftigungsquoten. „Doch die hohe Zahl der Zweitjobber zeigt, dass nicht alles Gold ist, was auf dem Arbeitsmarkt glänzt“, so Haberl.

Mit Blick auf das Gastgewerbe kritisiert der Gewerkschafter, die Branche dürfe nicht zur bloßen Minijobber-Domäne werden. „In Hotels, Pensionen und Restaurants brauchen wir mehr gelernte Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte. Aushilfen können auf Dauer keine Fachkräfte ersetzen.“ Schon heute seien die Klagen über fehlende Köche und Oberkellner groß.

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