Landshuter Speedway-Cracks wollen am Dienstag, 3. Oktober, den Titel holen
Knappe Niederlage: ACL Devils haben noch alle Chancen!

11.10.2017 | Stand 31.07.2023, 9:58 Uhr
−Foto: Foto: Michael Eder

Die AC Landshut Devils sind am Samstagnachmittag in der 1. Speedway-Bundesliga mit einer knappen Niederlage in das Finalduell gegen die Brokstedt Wikinger gestartet. Am Dienstag, 3. Oktober, ab 17 Uhr (geänderte Startzeit!) fällt in Landshut die Entscheidung.

BROKSTEDT/LANDSHUT Vor rund 1.200 Zuschauern setzten sich die Gastgeber auf dem Holsteinring in einem hart umkämpften Rennen gegen den Rekordmeister aus Niederbayern am Ende verdient mit 45:39 durch.

Spannend war es im Vorfeld des Rennens, spannend war auch der erste Finallauf zur diesjährigen Deutschen Speedway-Bundesliga beim MSC Brokstedt. Aufgrund der Wetterlage hatten die Verantwortlichen am Freitag mit Blick auf die Vorhersagen entschieden, das Rennen wie geplant durchzuführen, was insbesondere bei den wiederum extra per Bus angereisten Fans und Funktionären des AC Landshut Erleichterung hervorrief. Und das Wetter hielt tatsächlich, der Bahndienst der Brokstedter legte sich mächtig ins Zeug und ermöglichte die Durchführung des Rennens.

Das Aufeinandertreffen der gastgebenden Wikinger und der Devils hat stets eine gewisse Brisanz, wurde doch schon in der letzten Saison die Meisterschaft unter diesen beiden Clubs ausgefahren. Auch waren die Brokstedter die einzigen, die die Landshuter in der laufenden Saison besiegt hatten – wenn auch in einem ebenfalls von Wetterkapriolen geprägten Rennen zum Saisonauftakt.

Wo der Hammer hing, machten die Gastgeber gleich in den ersten beiden Heats klar, bei denen sie sich jeweils durch Rune Holta – sicherer Punktelieferant der Nordlichter – und Lukas Fienhage sowie Kai Huckenbeck und Tobias Kroner ein 4:2 gegen Martin Smolinski und Mark Riss bzw. Erik Riss und Sandro Wassermann holten.

Es blieb während des gesamten Wettbewerbs ein Duell auf Augenhöhe – mit 27:27 ging man in den letzten Durchgang vor den beiden Finalläufen. Eine gewisse Vorentscheidung brachte dann Heat 11, das mit 5:1 an die Gastgeber ging, die damit wieder mit 35:31 in Führung gehen konnten. Im abschließenden Aufeinandertreffen der C-Fahrer gelang es Dominik Möser, dies durch einen fulminanten Heatsieg nochmals zu verkürzen, zudem auch Sandro Wassermann seine technischen Schwierigkeiten überwand und einen Punkt beisteuerte, so dass es vor den beiden Finalläufen 37:35 stand.

Klarmachen konnten die Gastgeber ihren Sieg dann jedoch bereits in Heat 13 mit einem etwas unerwarteten 5:1 von Kai Huckenbeck und Tobias Kroner gegen Erik Riss und Dominik Möser, wobei Erik Riss mit technischen Problemen ausfiel. Durch das 3:3 im abschließenden Heat konnten es die Devils jedoch verhindern, daß die Wikinger ihren Punktevorsprung noch mehr ausbauten.

„Die Mannschaft hat heute alles gegeben, und auch ein Unentschieden wäre machbar gewesen. Doch am Ende mussten wir den starken Leistungsschwankungen Tribut zollen“, so ACL-Vize Gerald Simbeck. „Man merkt einfach, dass Sandro Wassermann und Mark Riss nach ihren Verletzungen und dem damit verbundenen Trainings- und Rennrückstand noch nicht wieder da sind, wo sie vor ihren Ausfällen waren. Neben der Topleistung von Martin Smolinski haben sich Valentin Grobauer durch seinen Kampfgeist und ein stark auftrumpfender Dominik Möser ein Sonderlob verdient“, so Devils-Coach Jan Hertel.

Nun wollen die Teufel aus Niederbayern beim bevorstehenden Heimfinale nochmals alle Kräfte aufbieten, um den Rückstand aufzuholen und in einen Sieg zu drehen. „Nichts ist unmöglich“, so der Vorsitzende Christian Schmid. „Es muss nur das Wetter mitspielen, und das hat sich in dieser Saison ja leider bisweilen als Risikofaktor Nummer 1 erwiesen.“

Am kommenden Dienstag steigt nun in der OneSolar-Arena Landshut-Ellermühle das alles entscheidende Duell um die Meisterkrone. Aufgrund aktueller Wetterprognosen haben sich die ACL-Verantwortlichen dazu entschieden, den Rennstart auf 17 Uhr zu verschieben. „Aufgrund der Vorhersagen wäre es fahrlässig, auf einen Rennbeginn um 14 Uhr zu hoffen, und die Fans warten dann im Stadion. Daher werden wir die Bahn abdecken und für den Nachmittag ist dann kein Regen mehr vorausgesagt“, so der ACL-Vorsitzende weiter.

Doch nicht nur die Wetterprognose war unmittelbar nach dem Rennen ein Thema bei den ACL-Machern. Auch in puncto Aufstellung gab es Diskussionsbedarf. Das Ergebnis: Leon Madsen kehrt zurück ins Team und ersetzt Mark Riss. „Wir hatten vor der Saison die Marschroute ausgegeben, hauptsächlich mit deutschen Fahrern die Saison zu bestreiten. Darum sind wir auch so in das Finalduell gestartet. Nach dem Rennen haben wir die Geschehnisse und Leistungen analysiert und mussten leider feststellen, dass dieses Vorhaben nur erfolgreich sein kann, wenn wir von Verletzungen und Leistungsschwankungen verschont bleiben. Unsere Fans und Sponsoren erwarten, dass wir gerade im Finale die gesamte Breite im Kader ausnützen, und da rücken Visionen und Wunschvorstellungen einfach in den Hintergrund“, so ACL-Vize Gerald Simbeck.

„Mark Riss hat mit sechs Rennen innerhalb von sechs Tagen ein Mammutprogramm zu absolvieren, würde dann nur für ein paar Stunden nach Landshut kommen und müsste umgehend wieder zurück nach England. Daher hat es nun ihn getroffen“, erklärt Sportleiter Stefan Hofmeister. Somit kann Coach Jan Hertel am Dienstag mit Leon Madsen, Martin Smolinski, Erik Riss, Valentin Grobauer, Sandro Wassermann und Dominik Möser aus dem Vollem schöpfen. Auch der dänische Superstar freut sich bereits auf das Rennen. „Ich wollte unbedingt schon im ersten Finale fahren, aber ich musste die Entscheidung akzeptieren, dass nur deutsche Fahrer in Brokstedt zum Einsatz kommen. Ich bin bereit und möchte helfen, das Ergebnis zu drehen“, so der Publikumsliebling.

Die Gäste dürfen sich also schon einmal warm anziehen, denn auch die stimmungsvollen Anhänger der Devils werden für den nötigen Heimvorteil sorgen. „Die Unterstützung unserer Fans war bereits in Brokstedt hammermäßig, und ich glaube, am Dienstag wird das Ganze zu Hause noch getoppt. Wir sind sechs Punkte zurück, wollen mit aller Macht diesen Rückstand aufholen und am Ende den Meistertitel holen“, so Martin Smolinski mit einer Kampfansage. 

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