Förderer gehen juristisch gegen Landshuterin vor
Schwarzmarktkarten für 10.000 Euro - so kam sie an die LaHo-Tickets

12.07.2017 | Stand 21.07.2023, 0:47 Uhr
−Foto: n/a

Nachdem die Förderer gegen eine Landshuterin vorgehen, die im großen Stil mit Schwarzmarktkarten für die Landshuter Hochzeit handeln wollte, stellt sich eine Frage: Wie kam die Frau an die Karten? Die Antwort ist einfach.

LANDSHUT Die Landshuterin schien ein unendlich großes Kontingent an Tickets für Veranstaltungen der Landshuter Hochzeit zu besitzen. So groß, dass ihr Name auf der Online-Plattform Ebay immer dann auftauchte, wenn es um Aufführungen des Historienfestes ging. Karten im regulären Marktwert von insgesamt 10.000 Euro hatte die Dame online angeboten und sich dadurch ein gutes Geschäft erhofft. Der Deal mit dem Spekulationsobjekt Landshuter Hochzeit ging aber nicht auf. Die Landshuterin wird wohl auf ihren 10.000 Euro sitzen bleiben, muss vielleicht sogar mit weiteren rechtlichen Schritten rechnen. Der Anwalt der Förderer, Dr. Thomas Krimmel, erwirkte gegen sie eine Einstweilige Verfügung, die ihr den Verkauf verbietet. Dennoch stellt sich die Frage: Wie kam die Frau nur an 316 Karten für die Landshuter Hochzeit, wo es doch schon schwierig ist, überhaupt an ein Ticket zu kommen?

Möglich wurde das nach Wochenblatt-Recherchen durch den Online-Verkauf. Dort hatte die Frau zeitig für alle Veranstaltungen Karten geordert und im Rahmen der zulässigen Kontingente auch bekommen. Soll heißen: Beim Verkauf selbst ist es nicht aufgefallen, dass da jemand Karten für eine LaHo-Schwarzmarkt-Geschäft bunkert.

Förderer-Mitglieder verfolgen allerdings genau, was auf Ebay passiert, und denen ist die immer gleiche Anbieterin aufgefallen. Die Veranstalter der Landshuter Hochzeit waren baff ob so viel Dreistigkeit – und gingen juristisch gegen die Frau vor. Mit Erfolg! Eine Einstweilige Verfügung wurde erlassen, die der Frau den Verkauf der Karten untersagt. Beim Onlinekauf steht übrigens in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, dass ein Weiterverkauf der Karten nicht erlaubt ist. Wieviel sich mit den Karten verdienen lässt, das zeigt ein Beispiel auf Ebay: Dort wurden am Donnerstag zwei Karten für den Umzug für sage und schreibe 125 Euro angeboten. Zum Vergleich: Der reguläre Preis beträgt 72 Euro.

Dazu der Verkehrsdirektor der Stadt Landshut, Kurt Weinzierl, der für den Online-Verkauf der Karten mitverantwortlich ist: „Ich bin wirklich sprachlos. Es ist gut, dass hier einmal ein Exempel statuiert wird.“ Wenn ein oder zwei Tickets zum Verkauf angeboten würden, könne man ja mal ein Auge zudrücken. Hier sei das aber im großen Stil passiert.

Eines steht fest: Die vermeintlich geschäftstüchtige Landshuterin hat sich gründlich verspekuliert. Sie wird auf ihren Ausgaben in Höhe von 10.000 Euro sitzenbleiben. Dass ihr die Förderer den Kaufpreis zurückerstatten, ist wohl eher nicht anzunehmen.

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