Festgenommener Terrorverdächtiger ließ sich teure orthopädische Schuhe anfertigen
Erst die Schuhe, dann der Terror?

11.07.2017 | Stand 14.09.2023, 11:18 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Der Terrorverdächtige, der im April von einem SEK im Landkreis Landshut festgenommen wurde, wollte sich teure orthopädische Schuhe anfertigen lassen. 1.500 Euro hätten die gekostet. Der Auftrag wurde jetzt storniert.

LANDSHUT Die Anschuldigungen der Bundesanwaltschaft wiegen schwer. Ein IS-Kommandeur soll Zoher J. gewesen sein, ein Geheimdienstmann der radikalen Islamisten. Er sollte Terror und Tod nach Deutschland bringen, Zellen der IS-Kämpfer koordinieren, Angst und Schrecken verbreiten. Doch zunächst wollte der 31-Jährige vor allem eines: maßgefertigtes bequemes und teures orthopädisches Schuhwerk für seine geschundenen Füße.

Mit einem Arzt-Rezept ging er zu einem orthopädischen Schuhmacher in Landshut. Rund 1.500 Euro hätte die AOK für die besonderen und kostspieligen Schuhe gezahlt. Doch weiter als bis zu den Leisten kam der Handwerker nicht mehr.

Zoher J. wurde im April in Adlkofen von einer Sondereinheit der Polizei verhaftet. Seither sitzt der Syrer in Untersuchungshaft, wie die Pressestelle des Generalbundesanwalts bestätigte. Dort braucht er sein maßgefertigtes orthopädisches Schuhwerk offensichtlich nicht mehr. „Die Bestellung wurde kurz darauf storniert“, sagt der Handwerksmeister, der bereits den Fuß des Terrorverdächtigen abgemessen und einen Abguss gemacht hatte.

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