Schwerer Sturz überschattet den Speedway Paar-Cup
Michael Härtel zieht sich Schlüsselbeinbruch zu

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 9:25 Uhr
−Foto: Foto: Michael Eder

Die MC Wölfe Wittstock haben am Freitag unter hochsommerlichen Bedingungen vor 1.300 Zuschauern in Landshut ihren Titel im DMSB Speedway-Paar-Cup verteidigt.

LANDSHUT Am Freitagabend fand in der OneSolar-Arena Landshut/Ellermühle der DMSB Speedway Paarcup statt. 1.300 Zuschauer fanden bei hochsommerlichem Wetter den Weg in das Stadion und erlebten am Ende einen Triumph und die Titelverteidigung der Wittstocker Wölfe in Person von Matze Schultz, Michael Härtel und Steven Mauer. Zweiter wurde das Team des AC Landshut mit Martin Smolinski und Sandro Wassermann, vor dem MSV Herxheim mit Kai Huckenbeck und Christian Hefenbrock. Ausgerechnet im letzten Finallauf kam es in der Dreihelmenstadt noch zu einem Crash, bei dem sich ACL-Bundesligacrack Michael Härtel einen Schlüsselbeinbruch zuzog.

Von Anfang an entwickelte sich ein Dreikampf um den Tagessieg. Der MSV Herxheim setzte sich an die Spitze nachdem Christian Hefenbrock, aus AC Landshut-Tagen gut mit der Bahn vertraut, die ersten beiden Heatsiege holen konnte und sein Teamkollege Kai Huckenbeck jeweils Platz 2 sichern konnte, bevor die beiden in ihrem dritten Heat die Plätze tauschten. Landshut hielt sich konstant auf Platz zwei, gefolgt von Wittstock. Dahinter, von Anfang an mit deutlichem Abstand, die Teams aus Wolfslake, Abensberg und Meißen. Die Wölfe pirschten sich immer mehr heran und konnten dann im direkten Duell gegen Herxheim sechs Punkte für sich verbuchen, so dass sie letztlich mit einem Punkt Vorsprung vor diesen und einem Punkt Rückstand auf Landshut gemeinsam mit den Devils ins Finale einzogen. Herxheim und Wolfslake bestritten das B-Finale, in dem sich die Pfälzer den 3. Platz sicherten, im C-Finale gewann Meißen vor Abensberg.

Das Finale wurde dann bedauerlicherweise schon in der ersten Runde vorentschieden, als Martin Smolinski und Michael Härtel auf der Zielgeraden zu Sturz kamen. Härtel hatte geführt, war dann aber auf der Gegengeraden außen von Martin Smolinski überholt worden. Smolinski wurde dann jedoch durch eine gerissene Kette rapide abgebremst, Härtel konnte nicht ausweichen, und beide gingen zu Boden. Für Michael Härtel bedeutete dies Krankenhaus und Schlüsselbeinbruch statt Siegerpodest, Martin Smolinski wurde zum Rerun nicht mehr zugelassen und holte sich Prellungen.

Sandro Wassermann konnte dann schon rein rechnerisch nichts mehr im Finale ausrichten, versuchte aber bis zum Ende immer wieder Angriffe auf den führenden Wittstocker Matthias Schultz. Insgesamt war man im Landshuter Lager dennoch zufrieden. „Die Jungs haben heute eine sehr starke Leistung abgeliefert und hätten eigentlich den Sieg eingefahren. Leider kam es ausgerechnet im letzten Lauf zu diesem tragischen Sturz. Das ist natürlich für Michi bitter, und ich hoffe, er ist bald wieder zurück", so ACL-Coach Jan Hertel.

Landshut war für den MSV Herxheim als Ausrichter eingesprungen, nachdem diese das Rennen nicht hatten durchführen können. Die Entscheidung für Niederbayern war nicht unumstritten. „Im Vorfeld gab es ja einige Querelen rund um diesen Wettbewerb. Manche Beteiligte waren nicht damit einverstanden, dass dieses Rennen bei uns in Landshut stattfindet und wollten aktiv Einfluss auf die Entscheidungen beim DMSB nehmen. Da dies natürlich nicht geklappt hat, zogen die Clubs die Teilnahme zurück. Wir haben unsere Meinung dazu, wollen dies aber nicht kommentieren", so ACL-Vorsitzender Christian Schmid, der ein positives Fazit zog: „Trotz dieser extrem heißen Temperaturen waren 1.300 Zuschauer da, die ein tolles Rennen gesehen haben. Vor allem die jungen deutschen Fahrer konnten sich heute auch mal beweisen und präsentieren. Wir freuen uns für das Lob auf der Abschlussbesprechung, und ein Zitat brachte aus dem Punkt: „Danke an den ACL und Kompliment an alle Teilnehmer für diesen reibungslosen Ablauf. Nach den Querelen hat heute ganz klar der Sport gesiegt, und das ist das wichtigste," lässt ACL-Vorsitzender Christian Schmid einblicken.

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