Kritik am Gymnasium-Neubau in Ergolding
Eine "perverse Geldverschwendung"

05.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:56 Uhr
Alexander Schmid

Das, was Kritiker eines neuen Landkreis-Gymmasiums schon immer befürchtet haben, scheint einzutreten: Nur 27 Schüler haben sich bisher für die neue Schule angemeldet. Insider sprechen von einer "perversen Verschwendung an Steuergeldern".

LANDSHUT/ERGOLDING Wegen der geringen Zahl an Anmeldungen für die Vorläuferklassen (siehe Artikel in der Printausgabe am morgigen MIttwoch) wächst die Zahl der kritischen Stimmen unter der Lehrerschaft und den Politikern in Stadt und Landkreis, was den Neubau eines Landkreis-Gymnasiums in Ergolding betrifft. Jetzt zeigt sich auch noch: An praktisch allen Gymnasien in Landshut und dem Landkreis gibt es noch genug Platz, um zusätzliche Schüler aufzunehmen. Ein Überlastung sieht jedenfalls anders aus: Wie ein Insider dem Wochenblatt berichtet, gebe es am Leinberger-Gymnasium noch freie Kapazitäten für eine weitere Klasse. Gäbe es die Vorläuferklasse fürs Ergoldinger Gymnasium nicht, könnte man sogar Schüler für zwei Klassen aufnehmen. Am Carossa ist die Situation ähnlich: Dort hat man nach Wochenblatt-Informationen ebenfalls noch Platz für eine weitere Klasse. Das Gymnasium in Furth ist ebenfalls nicht komplett ausgelastet, auch Vilsbiburg könnte wohl noch Schüler aufnehmen. „Und dann wird da am Stadtrand von Landshut für 20 bis 30 Millionen Euro ein neues Gymnasium hingestellt“, so das Mitglied der Schulleitung eines Landshuter Gymnasiums und weiter: „Das ist doch geradezu eine perverse Geldverschwendung.“ Auch, dass es wegen des demographischen Rückgangs zu einer Verbesserung der Situation in den Klassen kommen werde, glaube er nicht. Denn für Landshut gelte der gleiche Schlüssel wie in anderen Städten auch. Es werde dann halt weniger Klassen mit vielen Schülern geben, nicht aber mehr Klassen mit weniger Schülern.

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