Landesvater
Hohlmeier zum Todestag Franz Josef Strauß' am Tag der Einheit: „Besondere Genugtuung"

07.07.2017 | Stand 28.07.2023, 6:03 Uhr

Franz Josef Strauß starb vor 25 Jahren, am 3. Oktober 1988. Jetzt beging die Strauß-Tochter Monika Hohlmeier den Todestag und sprach von einer "Genugtuung", dass der "Monolith" der Politik Todestag am Tag der Deutschen Einheit feiere.

FREISING _25 MÜNCHEN Beim Empfang zum 25. Todestag von Franz Josef Strauß bedanke sich Tochter Monika besonders bei den Gebirgsschützen: „Die Familie Strauß war immer bei Euch zu Hause" Hohlmeier weiter: "Mein Vater war nicht der Monolit, der keine Meinung zugelassen hat, er war ein Mannschaftsmensch und sehr selbstkritisch. Wenn er allerdings zornig war, war es wie ein Gewitter im Karwendelgebirge". Sie betonte, daß der Todestag von FJS und der Tag der Deutschen Einzheit auf den gleichen Tag falle, sei ihr eine "besondere Genugtuung."

Der Tod von Franz Josef Strauß am 3. Oktober 1988 traf die Bevölkerung Bayerns völlig unerwartet. Mit ihm war einer der letzten bedeutenden "Gründerväter" der Bundesrepublik Deutschland gestorben. Durch seine lange poltische Verantwortung im Bund und seine zehnjährige Tätigkeit an der Spitze des Freistaates hatte er deutsche Politik maßgeblich beeinflusst und geprägt. Zahllose Beileidstelegramme und offizielle Nachrufe in der nationalen und internationalen Presse, aber auch bestürzte Zuschriften aus allen Teilen der Bevölkerung dokumentierten die Präsenz und die Dominanz dieses ungewöhnlichen Politikers. Eine besonders eindrucksvolle Würdigung gestaltete der Bayernkurier für seinen langjährigen Herausgeber: die Ausgabe zweier Sondernummern am 8. und am 15. Oktober. Die Anteilnahme der Menschen und die protokollarische Form der einwöchigen Trauerfeierlichkeiten gestalteten sich zu einem weit über die Grenzen Bayerns hinaus beachteten Ereignis, das von der deutschen und internationalen Presse teilweise mit ungläubigem Staunen und Verwunderung zur Kenntnis genommen wurde. Sie begannen mit einer ersten Aufbahrung in der Kapelle des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Regensburg. Bei der nächtlichen Überführung von Regensburg nach München erwiesen dann Tausende dem Verstorbenen die letzte Ehre. Eine öffentliche Aufbahrung im Prinz-Carl-Palais, Gedenksitzungen, Trauerakte sowie das Pontifikal-Requiem im Münchner Dom setzten die Feierlichkeiten fort. Im Anschluss daran nahm der auf einer sechsspännigen Lafette ruhende Sarg jenen Weg, den einst die Leichenzüge der bayerischen Könige und der Münchner Kirchenfürsten genommen hatten: durch die Ludwigstraße zum das Siegestor. Eine volkstümlichen Besetzung an der Seite seiner 1984 verstorbenen Frau Marianne in der Familiengruft in Rott am Inn, dem Ort seiner Heirat 1957 und dem langjährigen Wohnsitz der Familie, schloss dann die Feierlichkeiten am 8. Oktober ab. Parallel hierzu fanden vielerorts öffentliche Trauergottesdienste statt, zu denen die CSU geladen hatte. Insgesamt beteiligten sich etwa 100.000 Menschen an diesem Ereignis, wovon allein etwa 15.000 Menschen an einem Pontifikalamt auf dem Münchner Marienplatz teilnahmen. Ein Jahr später, am 2. Oktober 1989, würdigte die CSU ihren ehemaligen Vorsitzenden, indem sie die Parteizentrale in der Nymphenburger Straße in München nach ihm benannte. Die Nachfolgefrage in den Ämtern des Bayerischer Ministerpräsidenten und des CSU-Vorsitzenden wurde ohne die vorausgesagten und befürchteten Auseinandersetzungen geregelt. Am 19. Oktober 1988 trat der stellvertretende Ministerpräsident Max Streibl die Nachfolge als Ministerpräsident an, während der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe in Bonn Theo Waigel den Parteivorsitz übernahm.

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