Pflanzenmix aus 17 Arten:
Stadtwerke fördern Blühflächen der Landwirte

02.06.2020 | Stand 03.08.2023, 15:56 Uhr
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Farbe und Vielfalt entsteht im Freisinger Trinkwasserschutzgebiet

Freising. Die Saat, die Landwirte vor einem Monat ausgebracht haben, ist aufgegangen. Das zeigt sich am Feldrand im Trinkwasserschutzgebiet im Vöttinger Moos. Auf einer Gesamtfläche von 1,5 ha legten Kooperationslandwirte der Freisinger Stadtwerke artenreiche Blühflächen an. Die Saatgut- und Anbaukosten der Aktion werden von den Stadtwerken übernommen, unterstützt werden die Landwirte vom Wasserschutzbüro Ecozept.

Seit 26 Jahren sorgen Verträge zwischen Freisinger Stadtwerken und örtlichen Landwirten für eine grundwasserschonende Bewirtschaftung. Letztes Jahr wurde zusätzlich das Projekt Blühflächen gestartet, bei dem Landwirte am Rand ihrer Felder drei Meter breite Blühflächen anlegten. Heuer wurde es fortgesetzt und noch ausgeweitet. „Die Bereitschaft der Landwirte für Blühflächen ist deutlich gestiegen“, freut sich Wasserschutzberaterin Christiane Schmidt von Ecozept. Sie hat heuer acht Landwirte überzeugen können, vierzehn Blühflächen anzulegen. Besonders erfreulich: Es wurden nicht nur schmale Streifen gesät, sondern bis zu 12 Meter breite Streifen angelegt. „Bei dieser Breite haben die Insekten wirklich etwas von den Blühflächen. Die Landwirte leisten so einen guten Beitrag zum Umwelt- und Wasserschutz.“

Der Pflanzenmix besteht aus 17 Arten. Schon in wenigen Wochen werden die Blüten von Borretsch, Ringel- und Kornblumen, Koriander, Buchweizen, Fenchel, Sonnenblumen, Lein, Esparsette, Klatsch-Mohn, Phacelia, Ölrettich und verschiedenen Leguminosen aufblühen und für Nektar und Pollen sorgen. Wer einen Ausflug durch das Vöttinger Moos macht, wird nicht nur den Anblick bunter Blütenmeere genießen, sondern auch Honig- und Wildbienen und zig andere Insekten summen hören. Blühflächen verbessern die Boden- und Wasserqualität und fungieren als Rückzugsraum für verschiedene Vogelarten und Kleinsäuger. Bunt blühende Ackerstreifen laden zum Verweilen ein – für Mensch und Tier.

Blühflächen tragen zum Überleben von Blütenbestäubern bei, die zur Sicherung von Erträgen in der Landwirtschaft unverzichtbar sind. Sie bringen Farbe und Vielfalt ins Feld, fördern Nützlinge, Humusbildung und den Wasserschutz. In Blühflächen wird auf Pflanzenschutz- und Düngemittel verzichtet, wodurch Pufferzonen entstehen.

Andreas Voigt, Werkleiter der Freisinger Stadtwerke, steht hundertprozentig hinter dem Projekt und möchte es in den nächsten Jahren fortführen. „Wasser- und Insektenschutz lassen sich hier perfekt miteinander vereinbaren – ein guter Grund für die Stadtwerke, das Projekt zu unterstützen und langfristig finanziell abzusichern“, so Voigt. − fw –

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