Widerstand bildet sich
Mobilfunkmast in der Bonau macht Ärger

09.07.2017 | Stand 29.07.2023, 22:05 Uhr
−Foto: Foto: kn

Strahlen überall, Funkwellen, Elektrosmog, und das jetzt in der Bonau auf dem Gelände des FC Moosburg, das der Stadt gehört, aber an den FC Moosburg verpachtet ist.

MOOSBURG Dieser will jetzt das Gelände unterverpachten, damit die Firma Telefonica dort einen Mobilfunkmast errichten will. Dafür soll auf dem Gelände der Firma Hörhammer ein bestehender Funkmast abgebaut werden. Prompt gibt es Widerstand dagegen. Organsiert hat ihn diesmal Franz Josef Bachhuber, dem wohl Unterlagen aus einer nichtöffentlichen Stadtratssitzung zugespielt worden waren.

Dieses glatt rechtswidrige Verhalten von mindestens einem Stadtrat könnte noch ernste Konsequenzen für das ganze Gremium haben, wie Bürgermeisterin Anita Meinelt androhte. Bachhuber jedenfalls gründete eine Bürgerinitiative dagegen und regte sich mächtig darüber auf, dass das alles in „Hinterzimmern“ verhandelt werde, noch dazu nichtöffentlich. Dass diese Nichtöffentlichkeit in der Gemeindeordnung für diese Fälle, wo es um Namen und Geld geht, sogar vorgeschrieben ist überzeugte Bachhuber nicht, er sprach von einer „Sauerei.“ In der jüngsten Sitzung des Stadtrates – öffentlich diesmal – gab es aber kräftig Gegenwind: Rolf Schmitt stand auf und nutzte die Fragestunde, die die Geschäftsordnung des Stadtrates enthält, zu der Anfrage an die Stadtverwaltung, wie sie das Thema handhaben will. Er monierte, die Bürger würden durchweg für dumm verkauft. Jedes schnurlose Telefon strahle mehr, jeder habe ein Handy. Er ging sogar noch weiter und präsentierte ein eigenes Messgerät, mit dem sich die Strahlungen nachweisen ließen.

Sein Ergebnis: Negativ. Das sei ja auch kein Wunder, wenn man sich die Technik dieser Mobilfunkmasten einmal näher anschaue. Getestet habe er das ausgerechnet bei dem Funkmast in der Nähe des Kastulus-Kindergartens, berichtet er weiter. Dieser Mast (wir haben berichtet) war schon mehrmals Thema bei Diskussionen. „Da wird über Phantome gesprochen“, so seine Schlussfolgerung. „Der Vergleich mit Radar ist derart abwegig!“ Franz-Josef Bachhuber war ebenfalls in der Stadtratssitzung anwesend, verteidigte seinen Vortrag aber nur halbherzig. Bürgermeisterin Anita Meinelt konnte die Frage Schmitts nicht genau beantworten, immerhin sei es das Recht eines jeden Bürgers, eine Bürgerinitiative zu gründen „auch wenn man die Sinnhaftigkeit infrage stellen kann.“ Und dann konnte sie sich einen beißenden Spott nicht verkneifen: „Besonders lustig ist es, wenn auf den Mails, die ich zu dem Thema bekomme, unten dran steht: „Gesendet von meinem Samsung-Handy“.

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