Bilder von Täter und Opfer plus neue Details
Bluttat von Taufkirchen: War es ein Ehrenmord?

05.07.2017 | Stand 25.07.2023, 4:57 Uhr

Täter Harun A. (18) fesselte die hochschwangere Zorica H. (21) und stach dann brutal auf sie ein.

TAUFKIRCHEN/ERDING Die Bluttat von Taufkirchen – inzwischen sind neue, grausige Details bekannt geworden. Einzelheiten, die die Frage aufwerfen: Handelte es sich um einen so genannten Ehrenmord?

Das ist in der Nacht von Sonntag auf Montag, 20. auf 21. Februar, passiert: Zorica H. (gr. Bild o.), 21, war hochschwanger – ihr Kind sollte im März auf die Welt kommen. Deswegen hatte sie den wahrscheinlichen Vater ihres noch ungeborenen Kindes, den 18-jährigen Harun A. (kl. Bild o.) aus Erding-Klettham, zu einer Aussprache um 1 Uhr früh zu sich in ihre Wohnung im Bahnweg gebeten. Die Gelegenheitsjobberin in diversen Supermärkten wollte vor der Geburt Klarheit haben in Sachen Unterhalt.

Der Streit zwischen werdender Mutter und mutmaßlichem Kindsvater – die beiden hatten eine kurze Beziehung gehabt, die bereits wieder beendet war – eskalierte schnell. Ein Wort ergab das andere.

Ein Polizeisprecher erklärte, dass sich A. offenbar tief in seiner Ehre gekränkt gefühlt habe. Der Täter fesselte die Frau und stach dann mit einem Küchenmesser über ein Dutzend Mal auf sein Opfer ein.

Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord bescheinigte dem Täter „unglaubliche Brutalität“. An den zahlreichen Stich- und Schnittwunden starb nicht nur die junge Frau, sondern auch das Kind in ihrem Bauch.

Dem Täter auf die Spur gekommen war die Kripo Erding im Zuge der ersten Ermittlungen am Dienstag, 22. Februar, die sich vor allem auf den unmittelbaren Bekanntenkreis des Mordopfers konzentriert hatten. Der 18-Jährige Deutsche türkischer Abstammung war zunächst als Zeuge vernommen worden, verstrickte sich aber im Laufe seiner Aussagen in Widersprüche, die ihn dringend tatverdächtig machten. Um etwa 22 Uhr gestand er dann die schreckliche Bluttat.

Erding