Kein Weltrekord, aber dafür Fernsehauftritt für Tobias Wilde
35 Kilometer über den Rhein gelaufen

07.07.2017 | Stand 30.07.2023, 11:29 Uhr
−Foto: Foto: pm

Der Landauer Extremsportler Tobias Wilde wollte eigentlichen die vergangenen Tage auf dem Ärmelkanal einen Weltrekord aufstellen: Gemeinsam mit seinem Schweizer Partner Steve Schild 99 Kilometer in einem Wasserroller über den Kanal laufen. Leider wurde der Rekordversuch aufgrund schlechten Wetters abgesagt. Dafür haben es Wilde und Schild nun ins Fernsehen zu Pro7 geschafft.

LANDAU/KÖLN Die Durchführung des Rekordversuchs wäre angesichts heftigen Winds und sehr hoher Wellen zu gefährlich gewesen. Die Ärmelkanal-Überquerung "zu Fuß" wird nun auf nächstes Jahr verschoben. Als Alternative hat sich Sponsor Cola Rebell kurzfristig für die Aktion "Harro Hau Rhein" der Pro7-Sendung "Galileo" entschieden. Harro Füllgrabe ist ein Reporter, der für Galileo schon überall auf der Welt viel ausprobiert hat und deshalb wirklich durchtrainiert ist. Selbst bei den Minentauchern oder dem KSK, der Eliteeinheit der Bundeswehr, war er bei schwierigen Übungen dabei und absolvierte diese mit Bravour.

Füllgrabe will für "Harro hau Rhein" Deutschland innerhalb einer Woche nur auf dem Rhein durchqueren. Diesmal wollte er die Strecke bis nach Köln zurücklegen, 35 Kilometer, ohne einen Cent zu bezahlen. Da bot es sich für Wilde und Schild an, ihn mit dem sogenannten OceanWalker auf dem Rhein mitzunehmen. Harro stellte sich anfangs ziemlich ungeschickt an, konnte aber durch die fachkundige Einweisung von Steve und Tobias schnell mitlaufen. Ein Begleitboot sorgte für die Sicherheit auf dem viel befahrenen Rhein.

Schon nach einigen Metern kollidierte man jedoch mit einer Boje und verlor bereits hier die erste der beiden Paddelketten. Nun musste man mit nur einer Padelkette weiter "laufen". Diese Paddelketten wurden extra per Hand gefertigt um etwas Vortrieb zu bekommen. Mit ca. 8 bis 10 km/h lief man den Rhein entlang. Immer wieder fuhren links und rechts große Containerschiffe vorbei. Nach zwei Stunden und knapp 19 Kilometern kam ein kleines Boot zum Ocean Walker, darin ein Bub und sein Vater. Sie hatten für die drei Läufer ein Eis mitgebracht. Mit so einer Überraschung hatten die nicht gerechnet. So aber legte man gerne eine kurze Pause ein.

In der Rolle wurde es schließlich auch ziemlich heiß, und die Luft war auch stickig. Nach einer kurzen Pause ging es aber wieder weiter. Die Arme wurden schon schwer, denn es ist nicht nur einfaches Laufen. "Mit den Armen stabilisiert man sich und versucht das ganze etwas schneller voran zu treiben", erklärt Wilde. Fast wie Hamster fühlten die drei sich - begleitet vom Galileo-Kamerateam. Am Ende doch gesund angekommen, stieg Füllgrabe nach 35 Kilometern völlig erschöpft aus dem Wasserroller.

Steve und Tobias dagegen nutzten die Gelegenheit, um weitere Details zum OceanWalker herauszufinden. Dies wird für die Ärmelkanalüberquerung sehr wichtig. Ihre Erkenntnisse gaben sie daher auch an den Entwickler weiter. So sind sich die beiden Extremsportler sicher, dass sie nächstes Jahr die Überquerung schaffen können.

Der Bericht war am Donnerstagabend bei Galileo zu sehen und kann jederzeit in der Mediathek von Pro7 angeschaut werden. Unter dem Strich war es für Wilde eine gute Alternative zur Absage von der Ärmelkanalüberquerung. Nicht jedes Risko muss man eingehen. Denn auch wenn er den Extremsport liebt, seine Gesundtheit ist Wilde wichtig.

Dingolfing-Landau