Supersommer 2018
Wespen-Alarm in der gesamten Region

23.08.2018 | Stand 13.09.2023, 3:04 Uhr
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Experte gibt Tipps, wie man mit den Plagegeistern umgeht und Stiche vermeidet.

DINGOLFING-LANDAU Derzeit summen und surren die schwarz-gelben Plagegeister wieder um Zwetschgenkuchen, Grillfleisch oder Limonade: Wespen sind wieder vermehrt auf der Suche nach Nahrung, insbesondere dann, wenn sie zuckerhaltig ist. Die ausgebliebene Kälte im Juni sowie die ausgebliebenen Überschwemmungen waren für die Entwicklung der Wespen in diesem Jahr optimal, sodass die Wespenvölker im August und September die maximale Größe erreichen. „Gefährlich wird’s für den Menschen eigentlich nur dann, wenn man sich in der Nähe von Wespennestern aufhält oder sich in deren Einflugschneisen befindet“, warnt Robert Deindl vom KKH-Serviceteam in Deggendorf. „Denn fühlen sie sich bedroht, reagieren sie aggressiv und stechen dann häufig zu.“

Wespenstiche können sehr schmerzhaft sein und eine Schwellung, Juckreiz sowie Brennen auslösen, sind aber in der Regel ungefährlich. Damit es aber erst gar nicht zu Wespenstichen kommt, hält er hilfreiche und wirkungsvolle Tipps bereit:

• Bei Grillfesten und Kaffeetafeln im Freien: Rechtzeitig vorher eine Schale mit etwas Marmelade und Wurst in ausreichender Entfernung hinstellen. Das hält die Wespen meistens davon ab, die Tischgäste zu besuchen. Speisereste am Mund, insbesondere bei Kindern abwischen.

•Getränke in Flaschen und Dosen mit einem Strohhalm trinken, der am besten dünn sein sollte, damit die Wespen nicht in ihn hineinkrabbeln können.

• Parfüm, Duftstoffe und bunte oder geblümte Kleidung vermeiden, denn dies zieht Wespen magisch an.

• Wenn Wespen einen umschwirren, keinesfalls nach ihnen schlagen – das macht sie erst recht aggressiv. Sanftes Beiseiteschieben mit der Hand schadet dagegen nicht.

•Wegpusten sollte man ebenfalls unterlassen, weil sie das in der Atemluft enthaltene Kohlendioxid angriffslustig macht.

• Experten empfehlen dagegen, Wespen mit Wassernebel aus einer Sprühflasche anzusprühen. Die Aktion soll Regen vortäuschen und die Wespen zurück in ihr Nest treiben. Gibt man eine Stunde zuvor ein paar Gewürznelken in das Sprühwasser, ist der Vertreibungserfolg noch sicherer – denn Wespen mögen Nelken überhaupt nicht.

Doch was hilft, wenn alle guten Ratschläge dann doch einmal versagt haben und es zu einem Stich gekommen ist? Experten und Naturkenner raten, als erstes den Stich mit sogenannten Stichheilern zu erwärmen oder zu elektrisieren. Der Wärme- oder Elektroimpuls blockiert den Histaminausstoß im Körper. Dabei wird die Eiweißstruktur des Insektengiftes zerstört und so ein Nachjucken der gestochenen Stelle vermindert.

Robert Deindl: „Bewährt haben sich auch natürliche Substanzen, wie zum Beispiel halbierte Zitronen und Zwiebeln, Rhabarber und der gequetschte Blattsaft aus Spitzwegerich-Blättern, mit denen die Stichwunde eingerieben wird. Erst danach sollte man mit Leitungswasser, Kältekompressen oder Eiswürfeln kühlen.“

„Insektengift-Allergiker sollten in der Sommerzeit stets ein Notfall-Set mit sich führen“, rät Deindl. „Es enthält unter anderem auch eine Adrenalin-Spritze, falls Kreislaufprobleme auftreten.

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