50 Mitarbeiter vernommen
Großrazzia bei Deggendorfer Veranstaltungsagentur-Mitarbeitern

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 4:27 Uhr

Bei am 13. und 14. Dezember 2011 gemeinsam von der Staatsanwaltschaft Deggendorf und dem Hauptzollamt Landshut durchgeführten strafprozessualen Maßnahmen durchsuchten mehr als 100 Einsatzkräfte die Geschäfts- und Wohnräume von Mitarbeitern einer Veranstaltungsagentur im Raum Deggendorf und beschlagnahmten Unterlagen in erheblichem Umfang.

DEGGENDORF Darüber hinaus wurden rund 50 Mitarbeiter, die zum großen Teil angaben, selbständig ein Gewerbe zu führen, jedoch nur die Agentur als Auftraggeber vorweisen konnten, als Zeugen vernommen. Der Schwerpunkt der Aktion lag mit 25 Durchsuchungsobjekten im Großraum München, die restlichen Einsatzabschnitte waren über ganz Bayern verteilt. Die Veranstaltungsagentur selbst wurde bereits im Mai und August durchsucht.

Auf Grund von Hinweisen besteht der Verdacht, dass die Veranstaltungsagentur die vorgeblich Selbstständigen zur Sozialversicherung hätte anmelden müssen, da sie nach den Umständen des jeweiligen Einzelfalls als Messebauer, Bühnenaufbauer - sogenannten „Booker“ oder „Roadies“ - und anderweitige Servicekräfte für Veranstaltungen in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis stehen. Für diese besondere Form der Schwarzarbeit dürften den Krankenkassen als Einzugsstellen somit Beiträge zur Sozialversicherung in vermutlich sechsstelliger Höhe vorenthalten worden sein.

Weitere Auskünfte werden zum jetzigen Zeitpunkt mit Blick auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht erteilt.

Drogen als "Zufallsfund"

Bei den Durchsuchungen kamen auch Zufallsfunde zutage. Neben einigen Waffen und verbotenen Gegenständen sowie mehreren Kleinmengen an Drogen (Haschisch, Marihuana und synthetische Drogen) konnten im Keller eines Veranstaltungshelfers Haschischplatten mit einem Gewicht von mehr als 700 Gramm sichergestellt werden. Die weiteren Ermittlungen hat das Zollfahndungsamt München übernommen.

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