"Ich steche euch ab"
Messerattacke nach Familienstreit?

23.10.2017 | Stand 31.07.2023, 5:06 Uhr
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Ab Donnerstag, 26. Oktober, 9 Uhr, muss sich ein 54-jähriger geschiedener Mann aus dem Landkreis Deggendorf vor dem Schwurgericht des Landgerichts Deggendorf wegen Bedrohung, gefährlicher Körperverletzung und versuchten Totschlags in zwei Fällen verantworten.

DEGGENDORF Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im März 2017 in seiner Wohnung in Deggendorf mit einem Messer und den Worten „Ich stech euch ab“ auf seine Tochter und deren Ehemann losgegangen zu sein und mehrmals mit Tötungsvorsatz zugestochen zu haben. Den in Richtung des Oberkörpers der Tochter geführten Stich soll deren Ehemann gerade noch abgewehrt haben, indem er dazwischen gesprungen ist. Daraufhin soll der Angeklagte in Richtung des Kopfes bzw. Halses seines Schwiegersohnes gestochen haben. Dem Schwiegersohn soll es dabei noch gelungen sein, seine Hände schützend vor den Kopf zu halten, so dass der Stich in Richtung der Schulter abgelenkt worden sein soll. Hierdurch und eine sich anschließende Rangelei soll der Schwiegersohn u.a. eine Stichverletzung im Bereich der Schulter erlitten haben, die genäht werden musste.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass eine Meinungsverschiedenheit darüber, ob die betagten Eltern des Angeklagten weiterhin in dessen Wohnung leben sollten, Auslöser der Streitigkeiten zwischen Vater und Tochter bzw. Schwiegersohn war.

Der Angeklagte wurde nach der Tat festgenommen. Er befand sich daraufhin zunächst in Untersuchungshaft. Der einschlägig vorbestrafte Angeklagte soll bei der Tat erheblich alkoholisiert gewesen sein. Es kommt deshalb auch eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt in Betracht. Seit Anfang Juli 2017 ist der Angeklagte bereits vorläufig in einer solchen Einrichtung untergebracht.

Das Landgericht Deggendorf hat Fortsetzungstermine bestimmt auf 14., 15. und 23. November, jeweils 9 Uhr. Zu den Verhandlungen sind insgesamt 19 Zeugen und drei Sachverständige geladen. Die Tochter und der Schwiegersohn des Angeklagten haben sich dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen.

Deggendorf