Erdbauarbeiten
Bauarbeiten zum Hochwasserschutz Niederalteich beginnen

11.07.2017 | Stand 25.07.2023, 3:01 Uhr
−Foto: n/a

Erdbauarbeiten für den neuen Deich starten zwischen der BAB 3 und Niederalteich.

NIEDERALTEICH Die Arbeiten zum umfangreichen Hochwasserschutz von Niederalteich werden in Kürze mit den Erdbauarbeiten für die Deichrückverlegungen an der BAB 3 sowie zwischen der BAB 3 und dem Ortseingang Niederalteich („Deich Scheibe“) beginnen. Die bestehen den Deiche an der Donau werden erst abgetragen, wenn die rückverlegten Deichlinien mindestens die gleiche Höhe erreicht haben.

Deichrückverlegung BAB 3 – Niederalteich Ab der Auffahrtsrampe zur Straßenbrücke bei Seebach wird der Deich parallel zum Autobahndamm in rückverlegter Trasse, bis zum Luberweiher, wo er das Altwasser Alte Donau kreuzt, als Erdbaudeich mit Innendichtung neu errichtet. Die durchgängige Verbindung des Altarms bleibt durch die Errichtung eines Durchlaßbauwerks im Deich erhalten. Im Anschluss daran verläuft der Deich („Deich Scheibe“) dann in deutlich rückverlegter Trasse weiter, bis er am westlichen Ortsrand von Niederalteich wieder an den bestehenden Donaudeich anschließt. Der Erdbaudeich bekommt eine Innendichtung, die durch das Einbringen einer zementgebundenen Suspension hergestellt wird. Der neue Deich ist im Schnitt gut einen Meter höher als die Bestandsdeiche an der Donau.

Warum sind Deichrückverlegungen erforderlich? Deichrückverlegungen schaffen größere abflusswirksame Querschnitte und bewirken damit eine im Bereich der Aufweitung sowie flussaufwärts wirksame Absenkung der Bemessungswasserspiegel bei einem hundertjährlichen Hochwasserereignis. Dies ist erforderlich, um die Wirksamkeit der bereits fertig gestellten Hochwasserschutzanlagen zu gewährleisten und Wasserspiegelanstiege durch den Ausbau der Wasserstraße zu vermeiden.

Die Deichrückverlegung Scheibe dient mit den weiteren geplanten Deichrückverlegungen Thundorf/Aicha und Mühlhamer Schleife der Absenkung der Bemessungswasserspiegel in der Engstelle zwischen Thundorf und Niederalteich. Diese Absenkung wirkt sich bis in den Bereich oberhalb der Isarmündung aus. Darüber hinaus bewirken Deichrückverlegungen bei kleineren Hochwasserereignissen gegenüber den bestehenden Deichen eine Abflussverzögerung. Sie ergänzen somit die Wirkung der zur Sicherstellung der Wirkungsneutralität für die Unterlieger notwendigen Rückhalteräume.

Wann folgen die nächsten Abschnitte? Die weiteren Abschnitte unterhalb von Niederalteich, an der Hengersberger Ohe, der Bau der neuen Schöpfwerke Niederalteich 2 und Gundelau sowie die Ertüchtigung des bestehenden Schöpfwerkes in Niederalteich sollen bei einem planmäßigen Verlauf noch Ende 2017 beginnen. Auf Grund der Größe der Gesamtmaßnahme und der vielen einzelnen Baubereiche ist die Bauzeit insgesamt bis Ende 2021 veranschlagt.

Baustellenzufahrten Die Zufahrt zu den jetzt beginnenden Deichbaustellen erfolgt von Nordwesten über die Staatsstraße 2125 (Deggendorf – Hengersberg). Von dort fahren die Baufahrzeuge über die beiden Autobahnüberführungen bei Seebach bzw. etwas weiter südlich bei den Textilwerken (Kreisstraße DEG 42) zu ihren Bestimmungsorten. Die Zufahrt zu den später beginnenden Bereichen südlich von Niederalteich wird ebenfalls von der Staatsstraße 2125 (Hengersberg – Winzer) her erfolgen.

Es wird im Zuge der gesamten Bauarbeiten zum Hochwasserschutz Niederalteich versucht, den Baustellenverkehr soweit dies möglich ist, aus dem Ort heraus zu halten. Dies wird jedoch – insbesondere bei den Schöpfwerksbaustellen im Ort selbst – nicht immer möglich sein.

Bleibt die Zugänglichkeit zum Luberweiher erhalten? Die Zugänglichkeit zum Luberweiher bleibt während der gesamten Bauzeit vom Grundsatz her erhalten. Da in diesem Bereich auch Baumaßnahmen erfolgen und von dieser Seite auch die Baustellenzufahrt erfolgt, ist jedoch zeitweise mit Sperrungen und Umleitungen zu rechnen. Im Bereich des Luberweihers ist permanent auf Baufahrzeuge und den laufenden Baubetrieb zu achten.

Finanzierung der Maßnahme Vorhabensträger für den Hochwasserschutz Niederalteich sind die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern, gemeinsam vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf. Die vorteilsziehenden Kommunen (Gemeinde Niederalteich, Markt Hengersberg, Markt Winzer und Stadt Deggendorf) sind an den Baukosten beteiligt. Die veranschlagten Kosten für die Hochwasserschutzmaßnahme betragen insgesamt ca. 53,3 Millionen Euro brutto. Davon entfallen 24,8 Millionen Euro brutto auf die Deichrückverlegung oberhalb von Niederalteich. Diese Kosten der Deichrückverlegung werden ausschließlich von den Vorhabensträgern getragen. Die Deichrückverlegung ist Bestandteil des nationalen Hochwasserschutzprogrammes, der Anteil des Freistaates Bayern wird daher seitens der Bundesrepublik Deutschland mit 60 Prozent gefördert.

Planung und Bauausführung Entwurf und Abwicklung der Baumaßnahme, einschließlich Grunderwerb, Bauüberwachung und Abrechnung, erfolgen durch die RMD Wasserstraßen GmbH.

Projektflyer zum Download Der komplette Flyer zum Hochwasserschutz Niederalteich kann auf der Website www.lebensader-donau.de im Bereich Polder Niederalteich > Maßnahmen Hochwasserschutz oder im Downloadbereich unter „Flyer“ als PDF-Dokument heruntergeladen werden. 

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