Jahreshauptversammlung
Kunstverein mit neuer Vorstandschaft

10.07.2017 | Stand 03.08.2023, 23:50 Uhr
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Bei der Jahreshauptversammlung des Kunstvereins Deggendorf e. V. wurde auch die mittlerweile hohe Miete im Kapuzinerstadl angesprochen.

DEGGENDORF Der Kunstverein Deggendorf e.V. hat einen neuen Vorstand, der turnusgemäß wie alle zwei Jahre gewählt wurde. Im Rahmen der obligatorischen Jahreshauptversammlung beim Burgwirt gab es zur Neuwahl einige marginale Veränderungen, die vor allem den Kreis der Kuratoren betrifft. Thomas J. Darcy, alter wie neuer Vorsitzender, kommentierte in seinem Rechenschaftsbericht einen sehr vielfältigen und lebendig gestalteten Kunstmarathon, der das 30-jährige Jubiläum des Kunstvereins begleitete. Wermutstropfen waren die Finanzen, wegen unsachgemäßer Handhabe eines früheren Vorsitzenden zum Steuerbescheid drohte kurzfristig die Aberkennung der Gemeinnützigkeit.

Darcy nannte „die vergangenen zwei Jahre eine angenehme und kurzweilige Geschichte“, zu der er den aktiven Verantwortlichen für Loyalität, Unterstützung und Einsatz dankte. Das Thema der letzten Jahresmitgliederausstellung hatte zum Thema „Mythos und Moderne“ und war für Teilnehmer wie vor allem für die Kuratoren eine harte Nuss. Die Reihe „Kunstmarathon“, Begleitveranstaltung für den 30-sten Geburtstag des Vereins in 42 Kilometer, hatte den Anspruch, Elemente aller Kunstrichtungen sowie verschiedener Personenkreise mit einzubinden. Multimedial wurden auch die Film- und die Wortkunst mit einbezogen, lokal waren zahlreiche Orte in Deggendorf vertreten. Neben dem klassischen Kapuzinerstadl kam der KunstRaum dazu und auch die Klinik Angermühle stellte und stellt, anfangs in Vertretung der Sparkasse, ihre Räume des Palais am Stadtpark zur Verfügung. Weitere Ausstellungsorte waren in der Stadt, an der Technischen Hochschule Deggendorf und bei Pinterguss. Als weitere Herausforderung nannte Darcy die Jubiläumsausgabe der KunstZeitung, „eine weitere tolle Leistung des Redaktionsteams um Christine Weileder“. Besonders für die Vereinskasse war dieses Jubiläumsjahr eine ganz spezielle Aufgabe, die die Schatzmeisterin Christa Stadler bewältigt hat. Der satzungsgemäße Auftrag des Vereins, so Darcy, ist die Förderung der Kunst. Multimedial muss die Kunst in die Region getragen werden. Einige Aufregung und schlaflose Nächte verursachte die Aberkennung der Gemeinnützigkeit des Kunstvereins durch das Finanzamt. Der Grund war eine fehlende Abgabe der Steuererklärung in der Vergangenheit. Der Vorstand legte Einspruch gegen die Aberkennung ein, mit einer Stattgabe dieses Einspruchs wird gerechnet.

Schatzmeisterin Christa Stadler referierte exemplarische Punkte über Einnahmen und Ausgaben des Vereins. Gerade der Kunstmarathon wie die Jahresausstellung waren die Hauptbelastungen für die Kasse. Der Kunstmarathon wurde zwar finanziell von der Regierung Niederbayern bezuschusst, „aber so schnell beantrage ich keine Zuschüsse mehr, der Aufwand war schon sehr zermürbend“.

Dr. Rainer König referierte über eine Modernisierung der Vereinssatzung, dazu eine Geschäfts-, Finanz und Verwaltungsordnung. Als Wahlleiter wurde Bürgermeister Hermann Wellner bestimmt, der sich als Novum über eine direkte Einladung durch den Vorsitzenden freute. Seit 25 gibt es das Kulturviertel, „das neidvolle Blicke nach Deggendorf zieht, aber was nutzen die schönen Gebäude, wenn sie nicht mit Leben gefüllt sind“. Hier dankte er dem Kunstverein für dessen großartigem Beitrag. Sein besonderer Dank galt dem Vorsitzenden Thomas J. Darcy. „Ein Verein steht und fällt immer mit dem Vorsitzenden, der das Zugpferd ist. Er wäre aber auf gut Bayerisch ein Depp, wenn er keine zugkräftige Mannschaft mit dabei hätte.“ Zügig und per Akklamation ließ er über die neue Vorstandschaft abstimmen. Erster Vorsitzender wurde erneut Thomas J. Darcy mit seinen Stellvertretern Dr. Rainer König und Thomas Jenner. Schatzmeisterin wurde in bewährter Manier Christa Stadler, Schriftführerin Petra Baumgärtner. Als Kuratoren bzw. Beiräte wurden Josef Bielmeier, Ernst Hermann, Peter Jaruszewski, Johann Meier und Dr. Sabine Rehm-Deutinger gewählt, Redaktionsleiterin wurde wieder Christine Weileder.

In einer anschließenden Diskussion wurde die Miete des Kapuzinerstadls angesprochen, Christa Stadler konstatierte seit 2014 für die Tagesmiete eine Steigerung um 675%, fügte der Vollständigkeit halber hinzu, dass für die zwei Ausstellungen des Vereins eine Miete durch die Stadt bezuschusst wird. Dazu kommentierte Thomas Darcy, dass diese Miete im Kulturbeirat sehr wohl ein heißes Eisen sei. Der Kapuzinerstadl ist mittlerweile Teil der Stadthallen-GmbH und deren Chef Andreas Hille, so Darcy, möchte eine einvernehmliche Lösung für alle Beteiligten. Bürgermeister Hermann Wellner schlug davon unabhängig dem Vorstand vor, zeitnah bei der Stadt eine weitere Förderung zu beantragen. 

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