Grüne nominierten Kandidat für Kommunalwahl 2014
Hohlweger soll Landrat werden

07.07.2017 | Stand 30.07.2023, 10:27 Uhr
−Foto: Foto: fam

Nun steht es fest: Bündnis90/Die Grünen haben Sepp Hohlweger aus Ruhpolding zum Landratskandidaten gekürt.

TROSTBERG „Wir haben gute Chancen, was zu reißen, und wir sollten die nicht vertun“, sagte Sepp Hohlweger am Montagabend, nachdem ihn die Kreisversammlung von Bündnis 90/Die Grünen im Trostberger Postsaal-Gewölbe zu ihrem Landratskandidaten gewählt hatte. Der Ruhpoldinger Gemeinderat und Sprecher der Traunsteiner Kreistagsfraktion war jedoch nicht der einzige, der sich für eine Kandidatur zur Verfügung gestellt hatte. Auch Peter Beisser, Schriftführer des Waginger Grünen-Ortsverbands, hatte sich gemeldet. Die Landratswahlen finden am Sonntag, 16. März 2014, statt.

Beisser hatte sich laut eigenem Bekunden spontan zu entschlossen, neben Hohlweger zu kandidieren, da die CSU, die ja auch aus mehreren Aspiranten ihren Landratskandidaten gekürt hatte, die Grünen nicht „links überholen“ soll. „Wir sind super aufgestellt“, befand Beisser; die Grünen im Landkreis Traunstein hätten viele Themen, eine fleißige Kreistagsfraktion, eine „unheimlich aktive“ Vorstandschaft des Kreisverbands sowie eine energiegeladene Wahlkampftruppe um die Trostberger Bezirkstagskandidatin Marianne Penn und die Sondermoninger Landtagskandidatin Gisela Sengl.

Hohlweger erklärte, dass die Kreistagsfraktion der Grünen in der Vergangenheit viel bewegt habe. Die Partei habe zum Beispiel im Juni 2008 gefordert, im 555Landkreis ein Mobilitätskonzept zum Thema ÖPNV aufzunehmen, das nicht nur den Straßenbau, sondern auch Bus und Bahn beinhaltet. „Das ist geschehen – ein Jahr später.“ Als Erfolg verbuchte Hohlweger die Gründung der Energiegenossenschaft „Bürgerenergie Traunsteiner Land eG“ mit dem Ziel, die Energiewende erfolgreich zu gestalten, den Anteil erneuerbarer Energie im Landkreis zu erhöhen und die regionale Energieversorgung voranzubringen. Eine gesicherte Gesundheitsversorgung sei durch die Fusion der Kliniken Südostbayern AG Traunstein, Trostberg, Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Freilassing gewährleistet

Hohlwegers Fazit: Bei allem, was die Grünen im Landkreis bewerkstelligen, zeigt sich, dass Grün dem Landkreis und den Menschen gut tut. „Ihr seid ein tolles Team“, bedankte sich Hohlweger.

Mit Blick auf künftige Aufgaben hielt es Hohlweger für wichtig, die Verschuldung des Landkreises abzubauen. Bereits in den letzten fünf Jahren habe der Kreistag versucht, die Nettoneuverschuldung auf Null zu bringen. „Es ist uns nicht immer gelungen.“ In puncto ÖPNV wolle er sich als Landrat für einen Tarifverbund mit der Region 18 bis Salzburg einsetzen. Klare Absagen erteilte Hohlweger einem Güterterminal und einer erneuten Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele. „Chiemgau und Rupertiwinkel werden nicht zur Verkehrsdrehscheibe – zumindest nicht mit uns Grünen“, erklärte er mit Blick auf ein Güterterminal.

„Wir brauchen keine Olympiade, Olympiade schadet mehr als sie nutzt“, sagte er über eine mögliche Ausrichtung der Winterspiele 2022, zu denen es am Sonntag, 10. November, in den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener Land und Garmisch-Partenkirchen sowie in München vier Bürgerentscheide gibt. Das Geld könne anders verwendet werden, erklärte Hohlweger. Wenn der Landkreis Geld für die Olympischen Spiele ausgibt, werde es in den nächsten zehn Jahren keine Turnhalle für das Traunsteiner Annette-Kolb-Gymnasium geben. Zudem benötige der Landkreis Geld für die Staatliche Realschule Trostberg, die außen und innen renovierungsbedürftig sei.

„Zukunftsthemen sind grüne Themen“, begründete Bernd Paetzelt, Fraktionssprecher der Grünen im Trostberger Stadtrat, warum der Landkreis Traunstein einen Grünen-Landrat braucht. Die CSU habe bislang nur Worte statt Taten, nur Lippenbekenntnisse geliefert. „Es reicht keine grüne Tünche über das C, das S und U.“ 

Im Bild: Auch Sepp Hohlweger (rechts) will Traunsteins Landrat werden. Peter Beisser meldete ebenfalls Ambitionen an.

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