Kleine und verletzte Tiere brauchen Hilfe:
Igel in Not

07.07.2017 | Stand 27.07.2023, 16:13 Uhr

Spenden erbeten für die Igelstation am Mondsee.

BAD REICHENHALL/MONDSEE Reinhard Hauff vom Tierschutzverein Bad Reichenhall und seine Mitarbeiter sind jetzt wieder viel auf der A1 Richtung Mondsee unterwegs. Dort besuchen sie die Igelstation von Gabriele Reisinger. Das Tierheim Bad Reichenhall gehört zu denjenigen, die junge oder verletzte Igel aufnehmen. Aufgrund fehlender Unterbringungsmöglichkeiten können die Igel dort nur wenige Tage bleiben. Es handelt sich meist um junge Herbstigel, jene spätgeborenen Stacheltierchen, die ausgehungert und verzweifelt oft auch tagsüber durch die Grünanlagen und Gärten streifen. Meist auf der (vergeblichen) Suche nach Futter. Bereits der letzte Winter, der viel zu spät begann, machte den jungen Igeln schwer zu schaffen. Durch die viel zu hohen und lang andauernden Temperaturen konnten die Igel ihren Winterschlaf nicht finden. Im Spätherbst beziehungsweise Anfang Winter finden sie aber auch in der Natur kein Futter mehr.

„Diese Tiere brauchen dringend menschliche Hilfe“, erklärt dazu Reinhard Hauff. Dabei handelt es sich aber nur um Tiere, die kleiner sind als 700 Gramm (etwa eine Handlänge) oder eindeutig krank beziehungsweise verletzt sind. Nur diese Igel dürfen und sollen in menschliche Obhut genommen werden.

Der Tierschutzverein empfiehlt: Versuchen Sie bitte nicht die Igelbabys selbst aufzuziehen. Sie gehören in erfahrende Hände. Ihre Aufzucht ist nach wie vor ungeheuer aufwendig und zeitraubend. Solche Aufgaben können im Grunde nur von einer professionellen Igelstation wie derjenigen von Gabriele Reisinger (Telefon: 0043 664 1116542) erfüllt werden. Gerne können Sie sich auch an den Tierschutzverein Bad Reichenhall (08651 2665) wenden.

Wenn Sie einen jungen Igel sehen beobachten Sie ihn erst circa eine Stunde, um festzustellen, dass ihn die Mutter tatsächlich verlassen hat. Die Babys also nicht sofort einsammeln. Anders sieht es aus, wenn die Babys am hellen Tage auf Ihrem Rasen herumkriechen oder –liegen und womöglich sogar schon mit Fliegeneiern (weißlichgelbliche Flecken) oder gar mit Maden bedeckt sind. Dann ist Eile geboten, denn hier ist der Mutter eindeutig etwas zugestoßen. Diese Igelkinder sind zum Überleben auf menschliche Hilfe angewiesen.

Bis Sie die Igel ins Tierheim oder zur Station gebracht haben beachten Sie bitte Folgendes:

Am besten nehmen Sie einen Pappkarton mit den Außenmaßen von mindestens 30 mal 30 Zentimetern. Füllen Sie eine Wärmflasche, legen Sie ein doppelt gefaltetes Handtuch darauf und setzen dann die Igelbabys darauf. Mit einem weiteren Handtuch werden sie abgedeckt. Den restlichen Teil des Kartons legt man so dick mit Zeitungen aus (kein Heu, Stroh, Gras und so weiter) dass zwischen der Wärmfalsche kein Absatz entsteht. So können die Babys in eine kühlere Zone kriechen wenn es ihnen zu warm wird.

Igel gehören weder auf die Terrasse noch in den Keller, sondern in einen warmen Raum. Füttern Sie die Igel keinesfalls mit Milch, Obst und Gemüse. Zum Trinken verabreichen Sie ausschließlich Wasser und Katzenfutter (nur Pasteten) kombiniert mit speziellem Trocken-Igelfutter, welches in jeder besseren Tierhandlung zur Verfügung steht. Auch Rührei (ohne Salz, Gewürze und so weiter) mögen Igel sehr.

Dies alles soll aber nur eine vorübergehende Notmaßnahme sein. Der Igel benötigt professionelle Hilfe, die er nur in Aufzuchtstationen wie derjeniger von Gabriele Reisinger am Mondsee erhält.

Die pensionierte Lehrerin widmet ihr Leben ausschließlich den Igeln. Sie nimmt in ihrem Haus und Garten oft bis zu 265 Igel gleichzeitig auf. 14 Stunden am Tag ist sie nur mit dem Ausmisten der zahlreichen Kartons, dem Beseitigen von Parasiten und medizinischer Hilfe beschäftigt. „Frau Reisinger benötigt dringend eine Aushilfe und finanzielle Unterstützung. Pro Saison kostet das Aufpäppeln und überwintern eines Igels in der Station zwischen 120 und 150 Euro". so Hauff. „Diese Frau benötigt unsere ganze menschliche und finanzielle Unterstützung.”

Reinhard Hauff, Vorstand im Tierschutzverein Bad Reichenhall, bittet deshalb die tierliebende Bevölkerung um Spenden für die Igelstation von Gabriele Reisinger. Spenden können auf das Treuhandkonto von Rechtsanwalt Reinhard Hauff bei der Postbank mit der Nr. 0050224806, BLZ 700 100 80 überwiesen werden. Bitte bezeichnen Sie Ihre Spende unbedingt mit „Spende Igelstation“. Es entsteht kein Verwaltungsaufwand. Der Reinerlös kommt zu 100 Prozent der Igelstation von Frau Gabriele Reisinger zu Gute.

Berchtesgadener Land