Riesenspaß beim Seeoner Drachenbootrennen
Seeoner Burschen paddeln alles nieder

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:05 Uhr
Andreas Falkinger

Beim Drachenbootrennen in Seebruck zeigten die Burschen aus Seeon am meisten Armschmalz beim Paddeln und hgolten sich den Pokale. Bis zum Schluss blieben die Wettkämpfe in den traditionellen Langbooten spannend.

SEEBRUCK Ein Wimpernschlagfinale. Grade mal vier Zehntelsekunden trennen den Zweitplatzierten vom Sieg. „Um Mauseschwanzbreite liegen die Seeoner Burschen vor den Kriegern des Lichts“, verkündete Stadionsprecher Reinhard Vollmert am Samstag nach der Videoauswertung des Zieleinlaufs. Nach insgesamt 23 Rennen über 250 Meter beim ersten Drachenbootrennen auf dem nördlichen Chiemsee war’s klar, wie Dominik Tapper, Geschäftsführer der Klosterbrauerei Baumburg, nicht unzufrieden feststellte: „Der Klosterpokal bleibt quasi in der Familie.“

Die Abordnung des Burschenvereins Seeon war nämlich für ihren Sponsor angetreten – die Klosterbrauerei. Der eine oder andere nutzte die Rennpausen durchaus, sich mit den Produkten des Sponsors zu beschäftigen. Das beflügelte die Athleten offenbar – sie flogen dem Sieg förmlich entgegen. Runde für Runde entschieden sie für sich, angefeuert nicht nur von den 20 Fans, die sie zur Unterstützung mitgebracht hatten.

14 Mannschaften hatten sich angemeldet, aber 13 waren nur erschienen – die Spielvereinigung Baumburg hatte offenbar kein vollständiges Team aufstellen können. Übrig blieben die Seeoner Burschen, die Lichtkrieger von der Firma Fischer Solartechnik, das Regnauer Vital Team aus Seebruck, Knott 75 von der Eggstätter Knott GmbH, die Mannschaft der Fußball-AH des SV Seebruck, die Triumphus Don Promillos um Steffi und Done Schwendl, Village People aus Traunreut, das Team des Kreisjugendrings, Die Bärtigen, die Vampertinger aus Schnaitsee, die Gladiolen von den Kreisaltenheimen sowie die Teams von Tourist Info Waginger See und Chiemgau Tourismus.

Der Wettkampf war vom Initiator Muk Heigl und vom Raublinger Dirk Lux, der die Logistik stellte, sehr gut organisiert, so dass auch der vormittägliche Regen der aufgekratzten Stimmung unter den Athleten und ihren Fans keinen Abbruch tun konnte. Und mit der Wetterbesserung füllten sich das Gelände des Seebrucker Strandbades und die Tribüne am See mehr und mehr mit Zuschauern, die zum einen die Teams anfeuerten, zum anderen die Angebote des Familienfestes nutzten.

Stand anfangs das pure Gaudium noch im Zentrum, fokussierten sich die Teams immer stärker auf den Wettbewerb, die Paddler hauten ordentlich rein, um als erste über die Ziellinie zu kommen. Dramatisch wurde es in der Zwischenrunde: Der Vergleich zwischen Knott 75 und der AH des SV Seebruck musste wiederholt werden, weil die beiden Drachenboote auf die Hundertstelsekunde gleich schnell die 250 Meter zurückgelegt hatten. Knott 75 paddelte in der Wiederholungsrunde 25 Hundertstel Vorspruing heraus. Ebenso hatte die Mannschaft nun der Ehrgeiz gepackt.

Aber auch das Regnauer Vital Team gab ordentlich Gas. Davon ließen sich die Seeoner Burschen um Teamkapitän Markus Namberger aber nicht irritieren: Knapp bezwangen sie im Halbfinale die Fertighausbauer aus Seebruck. Knott 75 musste sich, nachdem der Extralauf offenbar wichtige Körner gekostet hatte, den schottenberockten Solartechnik-Kriegern geschlagen geben, die dann im Finale ihrerseits sehr knapp den Seeonern unterlagen.

Seeon-Seebrucks Bürgermeister Konrad Glück überreichte Namberger den von Walter Angerer d.J. entworfenen Klosterpokal. „Der bekommt einen Ehrenplatz in unserer Vereinswirtschaft beim ,Alten Wirt‘“, versprach Namberger. Den Preis für das originellste Mannschaftsoutfit holten sich die Traunreuter Village People, für die die Band Baeck in Town eigens den Hit „Y.M.C.A.“ anstimmte, knapp vor den Vampertingern aus Schnaitsee.

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