Bitter: Wettkampf endet nach 22.000 Kilometern mit Crash
Weltumrundung im E-Rennwagen endet in Karambolage

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:06 Uhr
Axel Effner

Er wollte als erster vor zwei Franzosen mit einem Elektroauto die Welt zu umrunden. Die spannendsten Abschnitte hatte Rafael de Mestre schon hinter sich, als eine Massenkarambolage auf den Autobahn den Titelgewinn zunichte machte.

SIEGSDORF/BARCELONA „In 80 Tagen um die Welt” - der berühmte Abenteuerroman von Jules Vernes aus dem Jahr 1874 diente für den Franzosen Rafael de Mestre als Vorlage für ein Vorhaben der besonderen Art: Er wollte mit seinem amerikanischen Elektro-Sportwagen der Marke Tesla in 80 Tagen um die Welt reisen. Ein schwerer Unfall bei Siegsdorf auf der Autobahn A8 vereitelte sein Vorhaben am Sonntag jedoch vorerst.

Ursprünglich wollte der Tüftler mit dem Nachfolgemodell, einem Tesla Model S die Fahrt unternehmen und im kommenden Jahr an den Start gehen. Die Pläne mussten geändert werden, als zwei andere Franzosen bereits am 11. Februar diesen Jahres ihre „Electric Odyssee”, offenbar mit dem gleichen Ziel, starteten. Sie wollten mit einem handelsüblichen E-Fahrzeug die Welt zu umrunden. Mit dem Zeitdruck im Nacken machte sich auch de Mestre von Barcelona aus an den Start.

Über Straßburg, ging es nach Köln und Frankfurt mit dem Flieger nach New York und dann quer durch die USA von der Ost- zur Westküste, dann mit dem Flieger nach China und über Asien zurück nach Siegsdorf. Dort endete die Reise in dem 150.000 Euro teuren Gefährt mit einem schweren Auffahrunfall mit fünf beteiligten Fahrzeugen.

Den Insassen passierte zwar nichts, jedoch ist der Traum vom letzten Etappensieg gegen die Franzosen um das Rennen in Barcelona vorerst begraben. Am 5. September wollte de Mestre mit dem Wagen, der mit einer Ladung 800 Kilometer weit kommt, in Barcelona sein, am 9. September stand Paris, am 12. September München auf seinem Programm. Wie de Maestre auf seiner Homepage  (www.1e-race.com) schreibt, kann der Wagen - derzeitiger Status nach 22.821 Kilometern: „parked” - laut ersten Informationen des Unternehmens Tesla repariert werden, dies dürfte jedoch drei Wochen in Anspruch nehmen.

Für Rafael de Mestre ist der Unfall mehr als bitter, da er viel Geld in die Weltumrundung investiert hat und der Titel vorerst in Frage steht. Den Schlusspunkt des Rennens kommertierte er auf Twitter so: Noooooooooo!!!!!! game over! +++ I'm fine!!!!

Am Sonntag ereigneten sich im dichten Reiseverkehr bei Siegsdorf insgesamt drei Auffahrunfälle mit insgesamt elf Fahrzeugen. Verletzt wurde bei den Crash niemand.

Berchtesgadener Land