Beim Abstieg über den Gratweg vom Reichenhaller Haus zur Bartlmahd
Tödlicher Bergunfall am Hochstaufen

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 15:17 Uhr
−Foto: n/a

Zu einem tödlichen Bergunfall kam es am Hochstaufen. Ein 73-Jähriger Einheimischer kam ums Leben.

BAD REICHENHALL/NONN Am Sonntagnachmittag, 28. Juni, gegen 16.15 Uhr hat sich auf der Hochstaufen-Südseite ein tragischer Bergunfall ereignet, bei dem ein 73-jähriger Einheimischer im Abstieg über den Gratweg vom Reichenhaller Haus zur Bartlmahd rund 200 Meter über eine steile, gestufte und schrofendurchsetzte Geröllrinne abstürzt und dann westlich der Finderlköpfe an der unteren Bartlmahd tödlich verletzt liegen geblieben ist.

Aufgrund einer Bergmesse der Staufenfreunde waren besonders viele Menschen unterwegs, die dem Verunfallten sofort zur Hilfe eilten und einen Notruf bei der Leitstelle Traunstein absetzten. Die alarmierte Reichenhaller Bergwacht wurde durch den Salzburger Notarzthubschrauber „Christophorus 6“ unterstützt, dessen Besatzung den zunächst fälschlicherweise im Bereich Goldtropf gemeldeten Unfallort rasch fand und dann vom Zwischenlandeplatz am Listwirt aus den Notarzt per Tau zum Patienten flog. Der Mediziner konnte aber nur noch den Tod feststellen.

„Christophorus 6“ flog anschließend zwei Reichenhaller Bergretter zur Einsatzstelle und brachte den Arzt am Tau ins Tal zurück. Die Bergwacht bereitete den Verstorbenen für den Abtransport vor, wobei die Besatzung des nachgeforderten Polizeihubschraubers „Edelweiß 8“ einen Bergführer zur Unfallaufnahme per Winde absetzte und Bilder aus der Luft machte. Der Abgestürzte, die beiden Bergretter und der Polizist wurden per Winde aufgenommen und zum Tallandeplatz in der Hochstaufen-Kaserne geflogen.

An der Absturzstelle etwas abseits des Gratwegs wurden von weiteren Bergsteigern Kleidung und Ausrüstung gefunden, anhand derer der Mann dann identifiziert werden konnte. Da der Verunfallte Teilnehmer der Bergmesse war, war die Betroffenheit bei den Staufenfreunden besonders groß. Der nachgeforderte Kriseninterventionsdienst der Bergwacht kümmerte sich mit vier Krisenberatern um die Ersthelfer und weiteren Bergsteiger, die den Unfall miterlebt hatten und betreute dann zusammen mit dem Bergwacht-Notarzt die Angehörigen. Insgesamt waren zehn Einsatzkräfte der Bergwacht bis etwa 21.30 Uhr gefordert. Neben dem tragischen Absturz musste die Bergwacht auch einen stark sehschwachen, älteren Mann ins Tal führen, der den Aufstieg zum Reichenhaller Haus, wo er eigentlich übernachten wollte, nicht mehr geschafft hatte und dann auf einer Bank im Wald biwakieren wollte. Bergsteiger hatten den Rentner gefunden, der am Gratweg umgekehrt war, nichts mehr zu trinken hatte und einen sehr schweren Rucksack mit sich führte. Sie nahmen ihm den Rucksack ab, versorgten ihn mit Getränken und begleiteten ihn bis zur Übergabe an die Bergwacht.

Berchtesgadener Land