Erhöhung der Prämie zur Ergreifung des Täters
Vergifteter Luchs: ÖJV kritisiert Ermittlungen

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 16:03 Uhr

Die mit dem Nervengift Carbofuran erfolgte Vergiftung der am 13.03.2012 tot aufgefunden, besenderten Luchsin Tessa wird vom Ökologischen Jagdverein Bayern (ÖJV) Bayern auf´s Schärfste verurteilt. Er hat die Prämie für die Ergreifung des Täters um 3000 Euro erhöht

BAYERISCHER WALD Tatsache sei, so der ÖJV, dass sich die Luchse seit Jahren nicht über den Nationalpark und die angrenzenden Staatswälder ausbreiten können und abwandernde Luchse immer wieder spurlos verschwinden. Es liege nahe, dass vor allem durch gezielte Verfolgungen des vermeintlichen Konkurrenten durch Jäger die Ausbreitung über das Nationalparkgebiet hinaus verhindert werde, obwohl dort auf Grund des höheren Beuteangebotes die besseren Lebensvoraussetzungen gegeben wären. Als Konsequenz sollten hier das Monitoring der Luchse über Fotofallen und Sendehalsbändern weitergeführt und ausgebaut werden, schon allein um zu sehen, wohin die Luchse wandern und im Fall der Fälle zu wissen, wo der Luchs verschwunden ist.

Darüber hinaus sollte aber wie im vorliegenden Fall auch die zuständige Staatsanwaltschaft konsequent ermitteln und eine illegale Tötung eines Luchses als Straftat auffassen und dementsprechend verfolgen und nicht als Kavaliersdelikt abtun, fordert der ÖJV. Die Staatsanwaltschaft Deggendorf habe im Fall der Luchsin Tessa die Ermittlungen an die Polizeiinspektion Regen und dem dortigen Sachkundigen übertragen, der stellvertretender Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe Regen ist, die sich bislang gegen jede Zusammenarbeit mit dem Luchsprojekt des Nationalparks Bayerischer Wald gewehrt hat. „Dies ist in unseren Augen keine Konstellation, die eine neutrale Ermittlung zweifelsfrei gewährleistet. Der ÖJV Bayern fordert deshalb,die Ermittlungen einem unbefangenen Beamten zu übertragen“, so der Vorsitzende Dr. Wolfgang Kornder.

Der ÖJV Bayern erhöht deshalb Prämie, die zur Ergreifung des Täters führt um 3000€ und unterstützt damit die gemeinsame Aktion anderer Verbände.

Regen