Natur
Kurs für Sehbehinderte und Blinde: Kräuter kennenlernen im Freilichtmuseum Finsterau

10.07.2017 | Stand 28.07.2023, 10:56 Uhr
−Foto: n/a

Nicht für jeden Menschen ist es selbstverständlich, Pflanzen an ihrem Aussehen zu erkennen und schon von weitem zu sehen, was da wächst und blüht.

FINSTERAU Rund 76.000 Menschen in Bayern können nur eingeschränkt sehen, über 15.000 von ihnen sind blind. Das Freilichtmuseum Finsterau bietet am Samstag, 2. Juli, ab 14 Uhr Sehbehinderten die Möglichkeit, nutzbare Wildpflanzen über ihre weiteren vier Sinne kennenzulernen, mit Nase, Zunge, Haut und Ohren.

Manche Pflanzen machen schon aus größerer Entfernung durch ihren Geruch auf sich aufmerksam, etwa durch ihren Blütenduft oder das Ausströmen ätherischer Öle, die in ihren Blättern enthalten sind. Manchmal werden charakteristische Duftstoffe erst beim Zerreiben des Laubs frei. Durch Ertasten lassen sich Wildkräuter auch über ihre Wuchsform, z. B. den Umriss ihrer Blätter erkennen. Der Kurs vermittelt außerdem, bei welchen Pflanzen man eine Geschmacksprobe riskieren kann. Nicht zuletzt kann sogar der Hörsinn helfen, bestimmte Pflanzen zu identifizieren.

Kursleiterin Marita Sammer wird auch meditative Methoden zur Pflanzenerkundung anbieten. Und zum Abschluss bereitet die Kräuterpädagogin mit den Teilnehmern und ihren sehenden Begleitern einen "Wiesendudler" mit geeisten Beeren zu. Dazu gibt es Wildkräutergebäck zum Probieren. Eine Anmeldung ist bis zum 30. Juni unter der Telefonnummer 08557/ 9606-0 möglich. Weitere Informationen gibt es per Mail an finsterau@freilichtmuseum.de.

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