Kultur
Freilichtmuseum Finsterau: Seltene Handarbeiten und religiöse Volkskunst in der Bauernstube

10.07.2017 | Stand 28.07.2023, 12:46 Uhr
−Foto: n/a

Religiöse Volkskunst der besonderen Art wird am Sonntag, 17. April, von 13 bis 16 Uhr im Freilichtmuseum Finsterau vorgeführt.

FINSTERAU Passend zur Sonderausstellung "Eingerichte", die am 15. April eröffnet wird, zeigt Johann Jellbauer aus Wegscheid, wie christliche Figuren und biblischen Szenen in Flaschen oder kleinen Glasbehältern eingerichtet und ausgestaltet werden. Ab Ende des 18. Jahrhunderts nutzte man diese filigranen Miniaturen aus Holz, Wachs, Stoff und Zierrat als Wallfahrts-Andenken, Geschenk oder Teil der Brautausstattung. Die Herstellung von Eingerichten erforderte viel Geschick und Geduld. Es war eine jener Handarbeiten, die lange Winterabende füllten.

Zur letzten Vorführung von "Winterarbeiten in der Bauernstube" im ausgehenden Bayerwald-Winter finden sich außerdem Klöpplerinnen, ein Korbmacher und ein Schindelmacher in der beheizten Stube des Kapplhofs ein. Mit dem Klöppeln führt Cäcilia Doppermann eine seltene Handarbeit vor, die ebenfalls viel Kunstfertigkeit und Geduld verlangt. Mit geklöppelten Spitzen aus feinem Garn wurden früher Tücher und Kleidungsstücke gefasst und verziert. Auch die Männer gingen im Winter häuslicher Handarbeit nach. Wie man aus Ruten Körbe flicht, zeigt Josef Wilhelm. Korbgefäße fanden einst vielerlei Einsatz in Haus, Hof und Flur. Ein ehemals verbreitetes Baumaterial von Häusern und Ställen stellt Josef Pfeffer her: Er fertigt mit routinierten Handgriffen Holzschindeln, mit denen Fassaden und Dächer gedeckt werden.

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