Blut für die Krebstherapie
Am 4. Februar ist Weltkrebstag

08.07.2017 | Stand 28.07.2023, 8:44 Uhr
−Foto: n/a

Krebs spielt in vielen Familien- und Freundeskreisen eine Rolle - Blutspenden sind wichtig

LANDKREIS ALTÖTTING Laut dem Robert Koch Institut erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 500.000 Menschen neu an Krebs. Doch immer mehr Menschen können mit der Krankheit länger leben oder sie sogar ganz besiegen. Für die Krebstherapie der Patientinnen und Patienten werden 19 Prozent der über 3 Millionen Blutspenden jährlich benötigt.

Fast jeder ist während seines Lebens direkt oder indirekt von Krebs betroffen. Allein an Blutkrebs (=Leukämie) erkranken nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts jedes Jahr etwa 11.400 Menschen in Deutschland neu.

Ist ein Mensch an Leukämie erkrankt, kann er durch eine Blutstammzelltransplantation eventuell geheilt werden. Wenn ein passender Spender gefunden wurde, muss sich die Patientin oder der Patient vor der Transplantation einer Chemotherapie oder Bestrahlung unterziehen. Dadurch wird das blutbildende System komplett vernichtet. Nach der Transplantation der Stammzellen, kann es zwei bis drei Wochen dauern bevor die blutbildenden Stammzellen ihre Arbeit aufnehmen.

In dieser Zeit benötigt der Patient, um zu überleben, Blutpräparate, wie rote Blutkörperchen (Erythrozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten). Diese überlebenswichtigen Transfusionen erhält er jeden oder jeden zweiten Tag.

Kein Patient kann transplantiert werden oder diesen Eingriff überleben, wenn es nicht genügend motivierte und engagierte Blutspender gibt. „Rote Blutkörperchen sind zwar im Reagenzglas herstellbar, aber nicht in ausreichender Menge, um es für Transfusionszwecke nutzen zu können“ erklärt Dr. Franz Weinauer, ärztlicher Direktor des Blutspendedienstes.

„Neue Therapieansätze zielen auf die individuelle Analyse von Tumoren und die Entwicklung entsprechender Behandlungen ab. Eine Alternative zu Bluttransfusionen wird es in absehbarer Zeit nicht geben.“, so Professor Dr. Günter Schlimok, Chefarzt der II. Medizinischen Klinik am Klinikum Augsburg.

Für die Krebstherapie von Patientinnen und Patienten werden 19 Prozent der über 3 Millionen Blutspenden jährlich benötigt. Darüber hinaus haben die Blutspenderinnen und Blutspender bei den Terminen des Blutspendedienstes (BSD) des Bayerischen Roten Kreuzes die Möglichkeit sich als Blutstammzellspender typisieren zu lassen. Hier arbeitet der BSD eng mit der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern zusammen.

Helfen auch Sie, Leben zu retten. Der BSD gibt täglich Blutspendetermine in Städten und Gemeinden in ganz Bayern bekannt – auch in Ihrer Nähe. Auf der Website www.bluspendedienst.com/termine können Interessierte alle Termine der kommenden sechs Wochen abfragen.

Warum ist Blutspenden beim BRK so wichtig?

Allein in Bayern werden täglich etwa 2.200 benötigt. Mit einer Blutspende kann bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten geholfen werden. Ihre Blutspende ist Hilfe, die ankommt und schwerstkranken Menschen eine Überlebenschance gibt.

Wer sollte Blut spenden?

Blutspenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 68 Jahren. Blutspenden in höherem Alter sind nach individueller Entscheidung der Ärzte des BRK Blutspendedienstes möglich. Frauen können viermal, Männer sogar sechsmal innerhalb von 12 Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Abstand von mindestens acht Wochen liegen. Mitbringen sollen die Blutspender/innen ihren Blutspendeausweis, bei Erstspendern reicht ein amtlicher Lichtbildausweis.

Blutspendetermine und Informationen

(auch zum kostenlosen Gesundheitscheck) sind unter der kostenlosen Hotline des Blutspendedienstes 0800 11 949 11 zwischen 7.30 Uhr und 18 Uhr oder unter www.blutspendedienst.com im Internet abrufbar.

Der Blutspendedienst des BRK

Der Blutspendedienst des BRK (BSD) wurde 1953 vom Bayerischen Roten Kreuz mit dem Auftrag gegründet, die Versorgung mit Blutprodukten in Bayern sicherzustellen. Er trägt die Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH. Als modernes pharmazeutisches Unternehmen ist der BSD heute ein aktiver Partner im bayerischen Gesundheitswesen. Mit seinen ca. 700 engagierten Mitarbeitern organisiert der BSD jährlich in 65 bayerischen Landkreisen etwa 5.000 Blutspendetermine.

Altötting